Georg Adler, Buchholz, Cartonagenfabrik, Steindruckerei, Präganstalt und Holzwarenfabrik in Buchholz und Waltersdorf

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Diverse
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Georg Adler, Buchholz, Cartonagenfabrik, Steindruckerei, Präganstalt und Holzwarenfabrik in Buchholz und Waltersdorf
Untertitel:
aus: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Erster Theil, in: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild.
Herausgeber: Eckert & Pflug, Kunstverlag
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Eckert & Pflug, Kunstverlag
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer: {{{ÜBERSETZER}}}
Originaltitel: {{{ORIGINALTITEL}}}
Originalsubtitel: {{{ORIGINALSUBTITEL}}}
Originalherkunft: {{{ORIGINALHERKUNFT}}}
Quelle: Commons und SLUB Dresden
Kurzbeschreibung:
{{{SONSTIGES}}}
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[Ξ]

Georg Adler, Buchholz.
Cartonagenfabrik, Lithographie, Steindruckerei und Präganstalt in Buchholz.
Holzwarenfabrik in Waltersdorf.


[Ξ]
Georg Adler, Buchholz.
Cartonagenfabrik, Steindruckerei, Präganstalt und Holzwarenfabrik in Buchholz und Waltersdorf.

Wenn wir die Auslagen der Geschäfte unserer modernen Großstädte betrachten, so flimmert und glitzert uns überall die herrlichste Farbenpracht entgegen und überall entdecken wir jene tausenderlei Gegenstände, die, ohne selbst eigentliche Ware zu sein, der ausgelegten Ware doch erst ihren Glanz verleihen und das Auge des Käufers durch ihre Zierlichkeit anlocken. Denn die heutige Zeit verlangt nicht nur gediegene Waren, sie will das Gute und Gediegene auch in schöner Form und gefälliger, geschmackvoller Hülle.

Früher herrschte fast allgemein der Aberglaube, daß nur das Ausland und besonders Paris diese tausenderlei Zierlichkeiten herstellen könne und daß es nur dem Geschmack der Franzosen gelinge, all’ diese reizenden Gegenstände hervorzuzaubern.

Die altbewährte Firma Georg Adler, Buchholz, deren Betrachtung dieser Artikel gewidmet ist, belehrt uns, daß dieser Glaube keinen Bestand haben kann und daß unsere einheimische sächsische Industrie eben so Schönes und Gediegenes zu leisten vermag wie das Ausland, ja noch Besseres, sodaß Letzteres auch in diesen Dingen bereits unserer Industrie tributpflichtig geworden ist.

Die Firma Georg Adler, Buchholz, wurde im Jahre 1846 von Herrn Georg Adler gegründet, der im Jahre 1871 den Titel eines Königl. sächsischen Commerzienrates erhielt und noch heute die Geschäfte des Hauses leitet und dem seit dem Jahre 1877 der Sohn, Herr Hermann Adler, als Teilhaber der Firma zur Seite steht. Anfänglich befaßte sich die Firma nur mit Buchbinderei und der Herstellung von Bedarfsartikeln für die Posamenten-Industrie. Nach und nach aber dehnte sich das Arbeitsfeld immer mehr aus und heute erhält die Firma zwei große Fabriketablissements in Betrieb, eine Cartonagenfabrik, Steindruckerei und Präganstalt in Buchholz und eine Holzwarenfabrik in Waltersdorf.

Der Raum würde uns fehlen, wenn wir all’ die verschiedenartigen Erzeugnisse dieser Etablissements aufzählen wollten. Hauptsächlich hergestellt werden Fantasie-Cartonagen aller Art für Kurzwaren- und Chocoladenfabriken, für Seifen, Parfümerien u. s. w., lackierte Holzkasten für die verschiedensten Zwecke, chromolithographische und geprägte Erzeugnisse für die oben genannten Branchen und anderes mehr.

[Ξ] Ueber dreihundert Arbeiter werden beschäftigt und alle die verschiedenen für eine im großen Stil arbeitende Fabrik dieser Art erforderlichen zahlreichen Maschinen sind in unausgesetzter Thätigkeit und zwar wird in Buchholz mit Gas-, in Waltersdorf mit Dampf- und Wasserkraft gearbeitet.

Von der Güte und Gediegenheit der Fabrikate zeigen die vielfachen Auszeichnungen und Anerkennungen, die der Firma im Laufe der Jahre zu teil wurden. Auf den bedeutendsten Ausstellungen wurden ihr erste Preise zuerkannt, so in Chemnitz 1867, in Wien 1873, in Dresden 1875, in Philadelphia 1876, in Sydney 1879 und in Melbourne 1881.

Auch dem Gründer und Leiter der Firma, Herrn Commerzienrat Georg Adler, wurden allerhöchste Auszeichnungen zu teil; so wurde er von Sr. Majestät dem Könige zum Ritter des königl. sächsischen Albrechtsordens erster Classe ernannt.

Wiederholt auch wurden die Etablissements der Firma durch die Besuche Ihrer Majestäten der Könige Johann und Albert von Sachsen, sowie Sr. königl. Hoheit des Prinzen Friedrich August von Sachsen beehrt, auch besichtigten die Gewerbevereine von Chemnitz, Burgstädt, Glauchau u. s. w. u. s. w. die höchst besichtigenswerten Fabrikanlagen. Das Absatzgebiet der Erzeugnisse der Firma Georg Adler ist ein sehr ausgedehntes und erstreckt sich über Deutschland, England, Skandinavien Holland, die Schweiz, Italien, Spanien, Oesterreich, Rußland, Frankreich, die Vereinigten Staaten von Nord- und Südamerika.

Für das Wohl der Arbeiter wird von den Leitern der Firma die weitgehendste Sorge getragen. Außer der staatlichen Kranken- und Unfallversicherung besteht eine Pensions- und Unterstützungskasse. Die verheirateten Arbeiter werden in die Lebensversicherung eingekauft, und zudem werden alle Arbeiter am Gewinn beteiligt.

So scheiden wir denn von der Firma Georg Adler, Buchholz, die sich mit Stolz eine echt moderne Arbeitsstätte nennen kann, mit dem Wunsche, daß sie auch ferner gedeihen und noch lange Jahre fortblühen möge, eine Freude ihren Leitern, ein Segen allen ihren Angestellten.