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Gesunder Verstand nordamerikanischer Indianer

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Textdaten
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Autor: aus amerikanischen Blättern
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Titel: Gesunder Verstand nordamerikanischer Indianer
Untertitel:
aus: Das Ausland, Nr. 22, S. 88
Herausgeber: Eberhard L. Schuhkrafft
Auflage:
Entstehungsdatum: 1928
Erscheinungsdatum: 1828
Verlag: Cotta
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Erscheinungsort: München
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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Gesunder Verstand nordamerikanischer Indianer.

(Amerikanische Blätter.)

Eine christlich-religiöse Gesellschaft in Schottland sendete vor einiger Zeit zwei Missionäre nach Nordamerika, mit dem Auftrage, unter den Delaware-Indianern das Evangelium zu predigen. Als diese Geistlichen an den Ort ihrer Bestimmung angekommen waren, versammelten sich die Häuptlinge des Volkes, und zogen die Frage in Betrachtung, ob es verständig sey, die fremden Lehrer zuzulassen. Nach reiflicher, vierzehn Tage dauernder Ueberlegung, schickten sie die Missionäre höflich mit folgender Antwort zurück: „Wir haben uns bisher glücklich gefühlt unter dem Schutze des großen Geistes, den wir anbeten; sind aber darum nicht weniger dankbar, daß Ihr euch Sorgen macht über unsere Art zu denken, und sonach Theilnahme zeigt an dem Schicksal Eurer Brüder in der Wildniß. Wir würden auch Euer Anbieten nicht abgelehnt haben, wenn wir uns nicht erinnert hätten, daß ein Volk unter Euch Christen lebt, daß Ihr, seiner Farbe wegen, zum Sklaven gemacht habt, das Ihr, weil diese Menschen schwarz sind, mit Härte und Grausamkeit behandelt. Erlaubt Euch dieß Eure Religion, so können wir den Lehrern derselben kein Zutrauen schenken. Denn wir sehen nicht ein, was Euch hindern könnte, auch uns, unserer Farbe wegen, für Eure gebornen Sklaven, und die rothen Menschen wie die schwarzen anzusehen. Daher haben wir beschlossen, Eure künftigen Handlungen näher zu beobachten, ehe wir auf eure Worte hören, und erst abzuwarten, bis den unter Euch lebenden schwarzen Brüdern das große Glück zu Theil wird, das Ihr uns zu ver***(eine ganze Zeile fehlt) ***chen Euch so freundlich zeigt. Wir denken, ein Volk, das so lange und so viel durch Euch gelitten, habe die ersten Ansprüche auf Eure Aufmerksamkeit. Sorgt für diese Unglücklichen, oder sendet Lehrer unter die weißen Menschen, diese zu bekehren, wie der große Geist kein Wohlgefallen daran haben könne, wenn Ihr ungerecht gegen seine schwarzen Kinder seyd. Wenn Ihr dieses thut, werden wir mit Vergnügen uns erzählen lassen, was Ihr von den Gedanken des großen Geistes zu wissen glaubt. Jetzt aber werdet Ihr uns nicht hassen, wenn wir Eure beiden Missionaire mit Dank zurücksenden. Sie sollen uns später willkommen seyn, sobald wir in Erfahrung gebracht, daß dem schwarzen Volke von den Weißen die Freiheit wieder zurückgegeben ist, weil ohne dieselbe die Schwarzen nicht glücklich seyn, und daher auch zu Eurem Gott kein Zutrauen fassen können.“ –

Diese Antwort sogenannter Wilden ist zu verständig, als das sie nicht für die Erfindung eines civilisirten Europäers gehalten werden müßte.