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Giftige Pflanzen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: B. R.
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Titel: Giftige Pflanzen
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aus: Die Gartenlaube, Heft 32, S. 548
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[548] Giftige Pflanzen. Alljährlich fast bringen die Zeitungen Berichte über Krankheitsfälle, die durch den Genuß giftiger Pflanzen, ihrer Früchte, Samen etc. herbeigeführt worden und nicht selten tödlich verlaufen sind. Bald enthielt eine Suppe das Gift, der man aus Unkenntniß statt der üblichen Küchenkräuter den Fleckschierling beigemengt hatte, bald hatte ein Kind von der bekannten Tollkirsche genascht oder die Schoten des Goldregens (Cytisus laburnum) gegessen, oder ein Gericht giftiger Pilze führte das Elend einer ganzen Familie herbei. Und doch könnten derartige Unglücksfälle häufig vermieden werden, wenn die Kenntniß unserer Giftpflanzen eine verbreitetere wäre. Zwar enthalten einzelne Schulbücher die Beschreibung einheimischer Giftgewächse, auch im Anschauungsunterricht lernen die Kinder dieselben kennen, aber wie bald wird dies wieder vergessen und die junge Hausfrau weiß höchstes noch, daß Schierling giftig ist; wie er aussieht, wie er sich von ähnlichen unschädlichen Gewächsen unterscheidet, das weiß sie meistens nicht mehr „ganz genau“. Darum muß sie, wenn sie sich vor verhängnißvollen Mißgriffen schützen will, ein zuverlässiges, knapp gehaltenes, übersichtliches Nachschlagebuch zur Hand haben, welches ihr über die gefährlichen Kräuter Klarheit verschafft.

Vor kurzem sind uns zwei neue Werke dieser Art zur Kenntniß gekommen, auf die wir aufmerksam machen möchten:

1. Die Pflanzenvergiftungen, ihre Erscheinungen und das vorzunehmende Heilverfahren von Dr. med. H. Schünemann, Stabsarzt a. D. Mit 18 Abbildungen. Braunschweig, Otto Salle.

2. Die bekanntesten deutschen Giftpflanzen nach ihren botanischen und medizinischen Eigenschaften von A. Alf. Michaelis. Mit 16 Tafeln in Farbendruck. Erlangen, Fr. Junge.

Beide Werkchen sind empfehlenswerth, sowohl als Leitfaden zur Belehrung der Kinder, wie als Rathgeber in zweifelhaften Fällen. Während das erstere erschöpfend sämmtliche einheimischen Giftpflanzen behandelt, bringt letzteres nur die bekanntesten deutschen Giftpflanzen, aber mit farbigen Abbildungen, was das Erkennen wesentlich erleichtert.

Die ersten Maßnahmen in Vergistungsfällen besprechen beide Werke, die vortreffliche Dienste leisten können, zumal auf dem Lande, wo ärztliche Hilfe oft erst nach Stunden zu haben ist. B. R.