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Grabschrift des Pabst Alexanders des VIten

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Blum.
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Titel: Grabschrift des Pabst Alexanders des VIten
Untertitel:
aus: Berlinische Monatschrift 1, 1783, S. 467
Herausgeber: Johann Erich Biester und Friedrich Gedike
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1783
Verlag: Haude und Spener
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld
Kurzbeschreibung: Antiklerikale Polemik
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Bearbeitungsstand
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(Aus dem Lateinischen des Sannazars[1].)

     Vielleicht weißt du's nicht, Wandrer, wen man hier begrub:
Verweile denn, im Fall es dir behagt.
Der Name Alexander, den du hier erblikst,
Ist jenes Großen nicht; ist dieses, der,

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Ergriffen von blutgieriger Wuth, der Länder viel,

Der edlen Städte viel verheerte,
Der Feldherrn viel erschlug; der, seiner Söhne Brut *)
Zu sättigen, durch Straßenraub und Mord
Und Brand zur Wüstenei den Erdkreis machte; der,

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Ob menschlich, oder göttlich, alles Recht, –

Was sag ich? der die Gottheit selbst verleugnete,
Um, furchtentladen, mit der eigenen
Erzeugten (o der fluchenswürd'gen That!) den Bund
Blutschänderischer Wollust einzugehn.

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Und dieser gleichwohl stand, bis in das elfte Jahr,

Der Römer Stadt als Oberpriester vor!
Nun sei es, die Nerone, die Kaligulas
Und ihres gleichen dir zu schmähn erlaubt!
Du hast genug gehört! was übrig ist verbeut

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Die Scham. Vermuth' es, so du willst, und geh!

                                             Blum.

*) Er hatte vier Söhne, unter denen Cäsar Borgia der bekannteste ist.

Erläuterungen (Wikisource)

  1. Jacopo Sannazaro (1458 - 1530), Gegner der Borgia, Werke im Internet siehe http://www.philological.bham.ac.uk/bibliography/s.html