Zum Inhalt springen

Grundsteinlegung des Aussichtsturms auf dem großen Feldberg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Unbekannt
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Urkunde zur Grundsteinlegung des Aussichtsthurmes auf dem grossen Feldberg im Taunus
Untertitel:
aus: Vorlage:none
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1901
Erscheinungsdatum: Vorlage:none
Verlag: Vorlage:none
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Faksimile der Urkunde, das Original befindet sich ausweislich des Textes im mittelsten der fünf Pfeiler
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]

Urkunde
zur
Grundsteinlegung des Aussichtsthurmes
auf dem grossen Feldberg im Taunus.

Im Jahre des Herrn, Eintausendneunhundert, im dreizehnten Jahre der Regierung Seiner Majestät des Kaisers und Königs Wilhelm des Zweiten, 29. Jahre nach der Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches, vereinigten sich auf Anregung des Taunus-Klubs, Männer aus allen Gebieten des Taunus um auf der Höhe des Feldberges einen monumentalen Thurmbau zu errichten, als Hochwarte des Vordertaunus.

Er soll für alle Zukunft ein würdiges Denkmal und ein Wahrzeichen dieses volksthümlichsten unserer Taunusberge sein, von wo aus die gegenwärtigen wie die nachkommenden Geschlechter die herrlichen Landschaften der Main- und Rheineben zu bewundern vermögen.

Er soll auch dem heutigen Geschlechte einprägen, daß das fränkische Land hier seinen culturellen Mittelpunkt hat und seine glanzvollste Entfaltung. Das Auge umfaßt die überall belebten Linien eines ausgebildeten Eisenbahnnetzes, die reichen und blühenden Städte, besonders Frankfurt, die alte Reichs- u. Krönungsstadt, es überblickt das Gartenland des Mainthales, die Kornkammer der Wetterau, die Rebengelände des Rheingaues.

Fernher grüßen die Bergzüge der Hardt und des Odenwaldes, des Spessarts, der Rhön und des Vogelsberges, und über alle dem webt die Sage des Berges selbst ihren geheimnissvollen Zauber.

Als Baustelle für den zu errichtenden Neubau wurde von einer Abordnung des Taunus-Klub die gegenwärtige Stelle als die geeignetste ausgewählt und seitens der Königlichen Regierung zu Wiesbaden wurde dieselbe dem Taunus-Klub auf dessen Ansuchen in bereitwilliger Weise zur Verfügung gestellt.

Nachdem Seine Majestät der Kaiser und König Wilhelm II durch allerhöchste Kabinets-Ordre vom 1. April a. c. die Ausführung des Thurmes nach den, von dem Architekten Adolf Haenle zu Frankfurt am Main verfaßten Plänen genehmigt, und diese Genehmigung eigenhändig auf dem Hauptplan vollzogen hatte, und nachdem hierauf das Baugesuch durch das Königliche Kreisbauamt zu Homburg v. d. H. geprüft und vom Königlichen Landrathsamt zu Usingen Bau-Erlaubniß ertheilt worden war, konnte Dank der Opferwilligkeit aller Stände zur Beschaffung der nöthigen Mittel, und Dank dem Entgegenkommen der Forstbehörden, im Mai dieses Jahres mit dem Bau begonnen werden, dessen Ausführung die Baufirma Philipp Holzmann & Cie in Frankfurt am Main übernommen hat.

Heute nun sind die Fundamente vollendet und es soll in den mittelsten der fünf den Thurm tragenden Pfeiler feierlich der Grundstein gelegt und demselben diese Urkunde einverleibt werden.

So möge denn diese Hochwarte erstehen und Jahrhunderte überdauern, als ein Wahrzeichen friedlichen Schaffens, als ein Zeugniß ächten Gemeinsinns, als ein Denkmal Deutscher Baukunst unter dem mächtigen Schutze von

Kaiser und Reich.

Den nachlebenden Taunusfreunden, welche diese Urkunde vor Augen haben werden, entbieten wir unsern Gruß, mögen sie die nunmehr erstehende Hochwarte in Ehren halten und schützen und mögen sie derer, die sie errichteten, freundlich gedenken.

Gott aber gebe seinen Segen dazu und bewahre alle, die daran arbeiten werden, vor Ungemach!

So geschehen im Jahre des Herrn Eintausend neunhundert und eins, am siebenten Tage des Heumonats.