Haenel Kostbare Waffen/Tafel 65
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[130] a. Griff Messing, gegossen und vergoldet, durchaus mit Reliefdekor von Blumen, Stichblatt durchbrochen. Anfang 18. Jahrh.
b. Griff Silber, gegossen. Am Knauf römische Reiter und Harnische, auf dem Stichblatt Kampfszenen, als Bügel die rückwärts gebogenen Gestalten eines männlichen und eines weiblichen Faun.
- Inv. der Churkammer 1716, Nr. 204 (S. 107 b): Ein Stoßdegen mit durchbrochener Klinge und silbernen gegossenen Gefäße, Orthbande und Haken, der Griff mit silbernen Draht umwunden.
c. Griff Eisen, geschnitten und gebläut: auf leicht gepunztem, vergoldetem Grund Rokoko-Ornamente, dazwischen Waffengruppen.
d. Säbel, Gefäß, Kupfer geschnitten und gebläut: auf fein gepunztem, vergoldetem Grund japanisierende Gewinde von Blütenzweigen, dazwischen Vögel. Scheide von geschliffener Haifischhaut, mit gleicher Ausstattung.
- Inv. der Türken-Kammer 1716, N. 169 (S. 95 ): Ein Moßcowitisches kleines Seiten Sebelgen, mit einer schlechten geschlieffenen Klinge, der Griff, Muschel und Biegel aufm Grunde vergoldet, und mit blau eisernen ausgehauenen Zierrathen beleget, die Scheide von schwarz und weißer Fischhaut, das Orthband von obiger Arbeith . . . . auf S. M. Befehl aus dero Büchßen-Cammer vom Schloße 28. January 1704 anhero überbracht . . . .
Der Säbel gehört zu einer Garnitur (Säbel, Degen, Stock), deren dekorativer Stil mit ostasiatischen Elementen durchsetzt ist; ihr Ursprung ist zweifellos in Rußland zu suchen. (FHM. H 35.)
e. Griff Silber gegossen. Am Knauf groteske Masken und antike Köpfe, am Bügel eine Satyrmaske. Am Angelansatz der Klinge das Monogramm AR mit der Krone, auf beiden Seiten.
f. Knauf, Stichblatt und Knebel Kupfer vergoldet, Gehilze weißes Porzellan, mit zwei Szenen einer Hirschjagd bemalt. – Um 1760–70. Das Porzellan dürfte Meißner Arbeit sein.
g. Gefäß Silber gegossen; Knauf, Gehilze, Mittelteil des Bügels, Stichblatt durchbrochen über glattem, vergoldetem Grunde. Auf der Klinge: A•N•D•R•E•I•S M•V•N•S•T•E•N.
- Inv. der Churkammer 1671, N. 189 (S. 89): Ein Degen mit einem ganz Silbernen durchbrochen breiten Knopfe, Grieffe, Bügel, Creuze und Muschel, inwendig vergüldet, mit einer schmalen Klingen, oben ausgeschlieffen und mit Buchstaben … welchen Degen Churfürst Johann Georgen dem Ersten der postulierte Herr Administrator zu Magdeburg Herzog Augustus zu Sachßen praesentiret.
Herzog August zu Sachsen (1644–1680), seit 1628 zum Administrator von Magdeburg postuliert, seit 1638 im Besitze des Erzstiftes, 1652 Gründer der Linie Sachsen-Weißenfels, war der zweite Sohn Johann Georgs I. – Deutsch, um 1640–50.