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Haenel Kostbare Waffen/Tafel 74

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Tafel 73 Kostbare Waffen aus der Dresdner Rüstkammer (1923) von Erich Haenel
Tafel 74
Tafel 75
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TAFEL 74
PULVERFLASCHEN UND PATRONENBÜCHSEN
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[150] a, b, c, e. Patronenbüchsen für vier Patronen. – a. Holz, mit schwarzem Samt bezogen, mit durchbrochnem, graviertem Silber beschlagen: zwei mit Morion und Spieß ausgestattete Reiter. Der Deckel, auf welchem das sächsische Wappen, öffnet sich durch Federdruck vom Boden her.

Inv. der Altdeutschen Gewehr-Kammer 1683, N. 12 (S. 21): Neun Patronköcher, mit schwarzen Sammet überzogen, durchaus mit Silber beschlagen, und gestochen, oben auf denen Deckeln das fürstl. Sächß. Wappen und seind hiervon acht Stück mit silbernen gestochenen Reutern auf beyden seiten beschlagen.

Vielleicht von den Leibtrabanten Christians II., Anfang 17. Jahrhundert.

b. Holz, durchaus mit Bein, in spiralförmigen Ranken, eingelegt, Deckel und Vorderschiene Silber, geätzt, der Boden mit einer großen Platte von gravierten Bein bedeckt.

c. Eisen, mit Gold und Silber tauschiert; an den Seiten getriebene, vergoldete Reliefs: Triton mit Delphin. – Gehört zu einem Paar Pistolen mit eisernen, reich tauschierten Schäften (FHM. F 78), die das sächsische Wappen tragen. Ende 16. Jahrh. (FHM. F 93.)

e. Holz, mit Bein eingelegt und graviert. Deckel Eisen, getrieben und geätzt, mit einem Löwenkopf, auf der Vorderschiene Masken und Schlangen. Die Riemenösen vergoldet.

Inv. der Altdeutschen Gewehrkammer 1683, N. 2 (S. 13): Ein Hölzerner dichte verbeineter Patron Köcher, mit einem eisernen außgehauenen aufspringenden Deckel; mit einem Löwen-Kopffe.

d. Flaschenhangsel. Roter Samt mit Applikationen von weißer Seide, mit Goldschnur umsäumt und Goldtresse eingefaßt, Schnuren und Quasten rote Seide mit goldnen Netzen: oben Patronenköcher (für vier Patronen) und Kugelbeutel, an den Schnuren eiserne, vergoldete Zwingen. Pulverflasche aus Bein, graviert, mit dem kursächsischen Wappen und der Inschrift: C. D. II. H. Z. S. C. (Christian II. Herzog zu Sachsen Churfürst); Beschlag Eisen, vergoldet. Dazu der Spanner mit drei verschiedenen Vierkanten, vergoldet. – Ende 16. Jahrhundert.

f, g, h, i, k, l. Pulverflaschen. – f. Birnbaum, geschnitzt und geschwärzt, mit der Darstellung eines berittenen Jägers, dem der Hund zur Seite läuft, am Sattel führt er das lange Faustrohr im Halfter, am Gürtel rechts das Flaschenhangsel. Auf der Rückseite ein Wappen: rechter Schrägbalken, als Helmzier zwei Rufhörner (Phantasiewappen). Beschlag Silber, graviert, mit Jagdtieren zwischen Ranken.

g. Eisen, getrieben und gebläut: Marcus Curtius, der sein Roß in die Flammen sprengt, unter einem Bogen, darunter in einem versilberten Feld: *I*. 1*5*6*1*R. Rückseite Messing, graviert und vergoldet. – (FHM. G 57.)

h. Holz, mit schwarzem Samt bezogen, Beschlag von Messing, graviert und vergoldet mit dem kursächsischen Wappen; Nieten und Gürtelhaken Eisen, gebläut, Quasten von schwarzer Seide mit goldenen Netzen.

i. Sprudelstein, geschnitten: auf der gewölbten Vorderseite je drei antike, lorbeergekrönte Köpfe in Bogennischen, auf der Rückseite ein bärtiger Kopf (Jupiter?), Fassung Silber, vergoldet und graviert. – (FHM. G 92.)

k. Holz, durchaus mit Bein eingelegt, auf der halbrunden Vorderseite ein Medaillon, Silber gegossen, mit dem Hl. Georg; Beschläge Eisen, geätzt.

Inv. der Altdeutschen Gewehrkammer 1683, N. 2 (S. 12): Eine halbrundte dichte vorbeinte Pulverflasche, mit einem eisernen Schnepper und vergüldeten Schrauben, in der mitten eine silberne gestochene Blatte mit dem Ritter St. Georg.

l. Holz, mit schwarzem Samt bezogen, Beschlag von Eisen, geätzt, mit dem kursächsischen Wappen.

Alle diese Pulverflaschen vom Ende des 16. Jahrhunderts.