Zum Inhalt springen

Heimstätte für Heimathlose

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Emil Schmidt
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Heimstätte für Heimathlose
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 37, S. 621
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1879
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Heimathstätte für Heimathlose, 1889/6
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[621]
Heimstätte für Heimathlose.
Eine Erinnerung von der Insel Sylt.

Donnernd braust die Brandung drunten,
Wild erdröhnt der Wogenschwall;
Auf und nieder, hin und wieder
Bäumt und schäumt der Wellenwall.

Hinter Dünen auf der Haide,
Einsam, eingefriedet schlicht,
Eine kleine Friedhofstätte –
Die dort ruhen, kennt man nicht.

Namenlose, Heimathlose –
Niemand weiß aus welchem Land –
Von der Fluth zurückgegeben,
Fanden Heimath hier im Sand.

Nur ein Kreuz und drauf die Nummer,
Jahreszahl und Bergungstag
Schmückt das Grab, um das die ferne,
Bange Liebe weinen mag.

Hier und dort, zum Kranz gewunden,
Haidekraut und Enzian,
Leicht umschwebt von Schmetterlingen,
Hängt als loser Schmuck daran.

Eine Möve seh’ ich ziehen,
Weithin über’s dunkle Meer,
Und ihr Ruf, ein leises Jammern –
Kann die Klage deuten wer?
 Emil Schmidt.