Dem Dichter, dem im eig’nen Vaterlande
Bis heute noch kein Denkmal ist errichtet,
Dem Dichter, der die Lorelei gedichtet,
Der einsam schläft am fernen Seinestrande. –
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Dem großen Sänger, dem, zu Deutschlands Schande,
Die Fremde nur den Ruhmesstein geschichtet,
Der sich die Welt zu ew’gem Dank verpflichtet
Mit seiner Lieder genialem Brande. –
Zur Totenfeier will ich diese Zeilen
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Mit anderen, die gottbegnadet singen,
Bescheiden ihm als Opfergabe bringen.
Und einmal wird auch hier die Nacht enteilen,
Die jetzt noch dräuend auf dem Toten lastet,
Der, fern der Heimat, in der Fremde rastet. –