Hervorragende Persönlichkeiten in Dresden und ihre Wohnungen: Heinrich von Friesen (1610–1680)
← Octavio Piccolomini | Hervorragende Persönlichkeiten in Dresden und ihre Wohnungen (1918) von Adolf Hantzsch Heinrich von Friesen (1610–1680) |
Christian Brehme → |
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext. |
[16] Nr. 14. Friesen, Heinrich, Reichsfreiherr v., 1610–1680, der ältere von den beiden Söhnen des schon erwähnten Kanzlers v. Friesen (s. Nr. 9). Seit 1637 lebte er in Dresden, wurde 1639 zum kurfürstlichen[WS 1] Hofrat, 1650 zum Geh. Rat und, nachdem er zweimal als Gesandter in Regensburg tätig gewesen war, zum Direktor des Geheimen Rates ernannt. In dieser Stellung verblieb er bis zu seinem Tode. Nach dem Bericht des französischen Reisenden Chappuzeau ist F. in Dresden der Erste gewesen, der als Freund der Literatur, der Kunst und der Musik in seinem Hause abends Gelehrte und hervorragende Männer um sich sammelte. Alle seine acht Töchter zeichneten sich durch hervorragende Schönheit aus, deshalb hieß sein Wohngebäude bei den Dresdnern allgemein „das Haus mit den schönen Töchtern“.
Es war das für den Kanzler Mordeisen errichtete Gebäude, jetzt An der Kreuzkirche 17 und 18 (s. Nr. 3), das sich um 1640 im Besitz des Geh. Rates von Loß befand. Dieser überließ es 1641 seiner Tochter Ursula, als sie sich mit dem Freiherrn v. F. verheiratete. Sie starb bereits nach zwei Jahren, und nun ging ihr Haus an ihren Gemahl über, der es von seiner Vermählung an wegen wiederholter amtlicher Abwesenheit von Dresden eine lange Zeit nur vorübergehend, aber von 1664 an bis zu seinem Tode dauernd bewohnt hat. (vergl. Dresdner Geschichtsblätter 1894, Nr. 2, Seite 135, 136.)
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: kurfürstlien