Hervorragende Persönlichkeiten in Dresden und ihre Wohnungen: Ismael Mengs
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[59] Nr. 68. Mengs, Ismael, 1688–1764, Vater von Raphael Mengs, seit 1714 Hofmaler in Dresden und zuletzt ganz kurze Zeit Professor an der 1764 hier neuerrichteten Kunstakademie. Sein Aufenthalt in unserer Stadt wurde durch wiederholte Reisen nach Rom unterbrochen; auf zwei derselben haben ihn seine Kinder begleitet. Seine Haupttätigkeit bestand darin, Bildnisse in Feinmalerei und in Emaille zu schaffen. In unserer Galerie befinden sich außer dem Selbstbildnis des Künstlers zwanzig solcher Bilder von ihm, darunter auch die von den Jüngern Jesu. (Vergl. G. Beutel, Bildnisse Nr. 13.)
Jedenfalls hat M., so oft er einen längeren Aufenthalt in Italien nahm, jedesmal seine hiesige Wohnung aufgegeben und nach seiner Rückkehr eine neue bezogen. Dies läßt sich aus einem im Totenbuche der Dreikönigskirche vom Jahre 1729 ganz zufällig gefundenen Eintrag vermuten. Nach diesem ist dem Hofmaler „Ismael Meng“ im Januar jenes Jahres ein Söhnlein, Otto Guido, gestorben, wodurch erwiesen wird, daß der Künstler damals in einem leider nicht festzustellenden Hause der Neustadt gewohnt haben muß. Sicher bekannt ist nur ein Gebäude, und zwar das letzte, in dem er sein Heim gehabt hat. Aus dem Kirchenzettel geht hervor, daß M. „in Herrn Weinerts Hause an Verzehrung gestorben und am 29. Dezember 1764 aufm Röm. Chatol. Platz“ begraben worden ist. Das noch heute vorhandene Gebäude steht an der Großen Kirchgasse und zeigt jetzt die Hausnummer 5 (O.-Nr. 347).