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Allgemeines Deutsches Kommersbuch:205

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Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 408, 409
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[408]

noch im Hei=mat=land! Fi=de=lin, lin la!
 
     2. Ihr dunkelblauen Wogen, Fidelin! wo kommt ihr hergezogen?
Fidelin! Kommt ihr vom fernen Strand? Laßt sie rollen, denn sie
sollen noch zurück zum Heimatland. Fidelin, lin la!

     3. Und wann die Wellen rauschen, wird sie am Ufer lauschen. O
dann eilet hin zu ihr, sie zu grüßen, sie zu küssen, sagt ihr viel, recht
viel von mir!

     4. Mag ich auf Wellen schwanken, sind immer die Gedanken bei
dir im Heimatland; was ich singe, das erklinge bis hinüber an den
Strand!

     5. Wann wild die Stürme sausen und hoch die Wellen brausen,
dann denk ich nur an dich, daß mir bliebe deine Liebe; und kein
Sturm erschüttert mich.

     6. Was ich jetzt fern muß singen, bald soll dir's näher klingen;
mein' Fahrt ist bald vorbei. Meine Lieder bring ich wieder und mit
ihnen meine Treu!

Graf. Jos. v. Brassier. 1819.


          450.     Hobellied.     (II. 50.)

     Gemütlich. Konr. Kreutzer. 1834.

     1. Da streiten sich die Leut herum oft um den Wert des Glücks,
     der ei=ne heißt den andern dumm, am End weiß kei=ner nix.
Da ist der al=ler=ärm=ste Mann dem an=dern viel zu
reich: das Schicksal setzt den Ho=bel an und ho=belt al=les gleich!
 
     2. Die Jugend will stets mit Gewalt in allem glücklich sein, doch
wird man nur ein wenig alt, da giebt man sich schon drein. Oft zankt
mein Weib mit mir, o Graus! das bringt mich nicht in Wut; da
klopf ich meinen Hobel aus und denk: du brummst mir gut!

[409]

     3. Zeigt sich der Tod einst, mit Verlaub, und zupft mich: Bruder,
komm! so stell ich mich ein wenig taub und schau mich gar nicht um.
Doch sagt er: „Lieber Valentin, mach keine Umständ, geh!“ so leg ich
meinen Hobel hin und sag der Welt ade! [1]

Ferdinand Raimund. 1833.


          451.     Ständchen.     (II. 77.)

     Lebhaft und innig. Andreas Zöllner.

     1. Dein Wohl, mein Lieb=chen, dein Wohl! Dein Wohl, mein
Liebchen, dein Wohl! Dein Wohl, mein Liebchen, trink ich im
goldnen Wein, könnt ich, o könnt ich bei meiner Holden sein, bei
mei=ner Hol=den sein! Le=be hoch, le=be hoch, ge=
den=ke mein! Le=be hoch, le=be hoch, ge=den=ke mein!

     2. Dein Wohl, mein Liebchen, trink ich von dir so weit; und dein
gedenk ich |: voll Treu und Zärtlichkeit. :|: Lebe wohl, du süße Maid! :|

     3. Dein Wohl, mein Liebchen, trink ich voll Zuversicht; nur dich
im Herzen, bis mir das Auge bricht. Lebe wohl, vergiß mein nicht!

Ludwig Bechstein.

  1. WS: Hochkommata sinnvoll korrigiert.