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Im Zimmer wird es langsam dunkel

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Textdaten
Autor: Lili Grün
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Titel: Im Zimmer wird es langsam dunkel
Untertitel:
aus: Prager Montagsblatt, 57. Jg., Nr. 37, 10. September 1934, S. 7
Herausgeber: Egon Fischer
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1934
Verlag:
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Prag
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung:
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 Im Zimmer wird es langsam dunkel

Komm, bleib’ auf dem Sofa liegen!
Woll’n uns aneinanderschmiegen,
Du bist groß und ich bin klein,
Laß’ uns bißchen kitschig sein.

5
Draußen — weißt du — ist das „Leben“:

Alltagssorgen,
Heute — Morgen — Uebermorgen
Schulden zahlen — Schulden machen,
Industrien und Banken krachen.

10
Laß den Unsinn draußen sein,

Wir sind hier — wir sind allein.

Weißt du, wir sind kleine Kinder,
Haben uns im Wald verirrt.
Schmiegen wir uns aneinander,

15
Weil es kalt und dunkel wird.

Und die böse, böse Hexe,
Schrecklich drohend, furchtbar, schaurig
Ernst, mein Freund, ich bin so traurig —
Ich bin klein und schrecklich dumm

20
Ernst, nicht wahr, du bringst sie um?


Du hast einen großen Teppich
Und wir setzen uns darauf,
Fliegen rasch zur Sonne auf,
Haben dort ein Rendezvous

25
Und sind auch gleich auf Du und Du …


Komm, bleib auf dem Sofa liegen,
Glaube mir, wir haben Zeit.
Du bist groß und ich bin klein.
Wenn wir weggeh’n aus dem Zimmer,

30
Müssen wir erwachsen sein. lili