Zum Inhalt springen

In der Kirche

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: In der Kirche
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 23, S. 381, 392
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1879
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[381]

In der Kirche.
Nach dem Gemälde von O. Wergeland auf Holz übertragen.

[392] In der Kirche. (Vergleiche das Bild auf Seite 381) Der Frühling ist die holdeste, aber er ist zugleich die für das menschliche Leben gefährlichste Jahreszeit. Wie häufig fällt der Ausspruch: der – oder die – wird das nächste Frühjahr nicht überleben, namentlich im Hinblick auf jene Hoffnungslosen mit den Rosen des Todes auf den Wangen, in deren sich verzehrendem Organismus der Hauch des erwachenden Naturlebens die fressende Flamme zu rascherer Vernichtung aufstürmt! Wie manches einst beglückte Frauenbild mag der eben erwachte Frühling in die dunklen Farben der Trauer gekleidet haben, wie das junge, blühende Weib in der stillen, versteckten Kirchenecke auf unserem Bilde sie trägt, deren ernste Züge das Helldunkel so reizvoll verklärt. Das Leben ist voller Gegensätze: hier der Tod, dort eine Welt voll springender Knospen; hier der Schmerz und dort die Frühlingslust; hier eine kühle, ernste, verhüllende Kirche, dort die weite lachende Natur, in der Alles quillt und zum Licht drängt. Ob ohne diese Gegensätze das Dasein begehrenswerther wäre? Eine dunkle Frage, die Niemand gelöst hat und Niemand lösen wird.