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Karl Ludwig Henckes Wohnhaus in Driesen

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Textdaten
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Titel: Karl Ludwig Henckes Wohnhaus in Driesen
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 3, S. 52 a
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1896
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[52 a] Karl Ludwig Henckes Wohnhaus in Driesen. Im Dezember vorigen Jahres wurde die Erinnerung an einen Astronomen aufgefrischt, der mit geringen Mitteln aus eigener Kraft und Liebe zur Wissenschaft Hervorragendes leistete. Am 8. Dezember waren fünfzig Jahre verflossen, da Karl Ludwig Hencke den Planetoiden Asträa entdeckte. Heute werden jedes Jahr neue Planetoiden entdeckt, und die Gesamtzahl dieser kleinen, zwischen dem Mars und Jupiter kreisenden Himmelssterne beträgt bereits über vierhundert. Der erste Planetoid wurde 1801 entdeckt, dann bis 1807 noch drei weitere; trotz allen Suchens blieb es bei der Vierzahl, bis nach 38 Jahren Hencke die Asträa und 1847 die Hebe entdeckte.

Des Postmeisters Hencke Sternwarte in Driesen.
Nach einer Aufnahme von L. Grünert in Driesen.

Die Berliner Akademie verlieh auf A. v. Humboldts Betreiben dem bis dahin unbekannt gebliebenen Forscher die Goldene Medaille. Karl Ludwig Hencke wurde im Jahre 1793 zu Driesen in der Altmark geboren. Während der Freiheitskriege diente er als freiwilliger Jäger und wurde bei Lützen verwundet. Er wandte sich später dem Postdienst zu und war Postmeister zu Friedeberg in der Neumark. Mit der bescheidenen Pension von 225 Thalern lebte er dann, nachdem er den Postdienst verlassen, in Driesen, wo er sich der Astronomie widmete. König Friedrich Wilhelm IV. beschenkte den Entdecker der Asträa mit einem Jahresgehalt von 300 Thalern. Hencke starb im Jahre 1866 zu Marienwerder. Das bescheidene Haus in Driesen, in dem er seine Himmelsstudien betrieb, führen wir unseren Lesern im Bilde vor.