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Katzenfuge

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Textdaten
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Autor:
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Titel: Katzenfuge
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 2, S. 29, 36
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1896
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[29]

Katzenfuge.
Nach dem Gemälde von C. Reichert.

[36] Katzenfuge. (Zu dem Bilde S. 29.) Nicht allen erscheint die musikalische Neigung der Katzen in gleichem Grade abscheulich wie dem geplagten Mann in Vater Lichtwers Ballade, dem sie das nächtliche Lied anstimmen, das „Stein’ erweichen, Menschen rasend machen kann“. Unter denen, die an den zierlich anmutigen Bewegungen der Katzen, ihrer im Verkehr mit Menschen doch wenig geräuschvollen Zuthunlichkeit besonderes Gefallen finden, sind Musiker keine Seltenheit. Ein Musiker des vorigen Jahrhunderts, Domenico Scarlatti, hat sich sogar von seiner Hauskatze, als sie einst, über die Tasten seines Klaviers schleichend, eine interessante Tonfolge anschlug, zu einem besonderen Musikstück, die „Katzenfuge“, anregen lassen, und noch heute giebt es manchen musikalischen Katzenfreund, der diese Notenblätter gelegentlich hervorsucht, um seinen Lieblingen ein Extragaudium zu bereiten. Kein Wunder, wenn diese nach solchem Genuß, in Abwesenheit ihres freundlichen Herrn, selber darangehen, dem geheimnisvollen Instrument ähnliche Genüsse zu entlocken. Gewiß wird sich der glückliche Besitzer dieser jugendlichen vierbeinigen Konzertgeber bei der Rückkehr nicht so cholerisch gebärden wie der Hausherr im obigen Gedicht, welcher beim wütenden Losschlagen auf die Katzen sein Mobiliar zertrümmert und mit dem Verlust von „zwei Reihen Zähne“ die Erfahrung bezahlt, daß „blinder Eifer schadet nur“. Er wird sich im Gegenteil daran ergötzen, wie durch Miezels Wandelgänge auf den Tasten und Pussys begleitende Arie Scarlattis Katzenfuge um einige echt katzenmäßige Kadenzen bereichert wird.