Komm', Wackelhänschen!
[468] Komm’, Wackelhänschen! (Zu dem Bilde S. 453.) Unser Bild, auf welchem die erwachsenen Frauen die Tracht des deutschen Mittelalters tragen, verdeutlicht uns so recht, wie das junge Mutterglück zu allen Zeiten, wie in allen Ländern, die gleiche beseligende Wirkung ausübt. Und was dieses Glück erregt, das blühende junge Leben, dessen gedeihliche Entwicklung bei so guter Pflege, wie sie unser kleines Wackelhänschen sichtlich genießt, jeden Tag neue Ueberraschungen bietet, ist zu allen Zeiten ohne jedes Kostüm, so wie es Gott geschaffen hat, die herrlichste Augenweide für jede Mutter. An den drallen Aermchen und Beinchen, den schwellenden Speckpolsterchen des Körpers kann sie die täglichen Fortschritte bewundern, mit denen das geliebte Goldmännchen die Sorgfalt und Mühe lohnt, die sein Heranziehen von ihr gefordert. Und kommen dann die ersten Gehversuche, in solcher Stunde direkt nach dem Bad, dann giebt’s ein wahres Familienfest, an welchem alles teilnehmen muß! Schwer fällt’s ihm ja noch, dem kleinen Wackelhänschen, das Vorwärtskommen auf seinen Strampelbeinchen, aber die Mutter sieht in dem Vorgang nur die Bethätigung der wunderbar erstarkten Lebenskraft des Lieblings, und während sie die Arme ausbreitet, um ihm zu Hilfe zu kommen, schwellt ihr Herz froher Stolz.