Kriegsbeute

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Titel: Kriegsbeute
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aus: Die Gartenlaube, Heft 27, S. 856–857, 867
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1890
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[856–857]

Photographie von Franz Hanfstaengl Kunstverlag A.-G. in München.
Kriegsbeute.
Nach einem Gemälde von F. Eisenhut.

[867] Kriegsbeute. (Zu dem Bilde S. 856 u. 857.) Hussein Ben Ali, der Beherrscher von Abnam – liebte. Hunderte von Sklavinnen standen seinen Launen zur Verfügung, er aber begehrte Selima, die schöne Braut des Bei Sidi Mohammed drüben am Gebirge. Seine Späher brachten Kundschaft, daß der tapfere Bei mit der Blüthe seiner Krieger auf Raub ausgezogen sei; da sendet Hussein Ben Ali seine Macht gegen den Nachbar und in leichtem Kampfe werden die Zurückgebliebenen überrumpelt, die Stadt verbrannt. Triumphirend kehren die Sieger zurück und treten mit den erbeuteten Fahnen und der gefangenen Fürstenbraut vor ihren Gebieter.

Mit der würdevollen Ruhe des Orientalen empfängt sie Hussein Ben Ali inmitten seines Rathes; wer erkennt auf dem Marmorgesichte den Sturm der Leidenschaften, der seine Brust durchtobt! In edlem Stolze steht die Begehrte vor ihm, die Fürstenbraut – als Sklavin.

Aber noch während der Anführer der glücklichen Kriegerschar seiner Belohnung harrt, der schwarze Hofmusikus und Märchenerzähler rechts im Vordergrunde überschwängliche Worte zum Preise der neuen Lieblingssklavin zusammendichtet, sind auf windschnellen Rossen, getrieben von wildem Schmerz und blutigem Rachedurst, Sidi Mohammed und seine kampfgewohnten Scharen schon über die Grenze von Husseins Reich hereingebrochen. Noch wenige Stunden, und Mohammed, der Niebesiegte, eilt durch den brennenden Palast seines Todfeindes, die Geliebte zu retten.

A.