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Kunst auf der Straße

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: P. Sch.
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Titel: Kunst auf der Straße
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 41, S. 708
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1895
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung: Bericht über die Aktivititäten des Vereins zur Förderung des Fremdenverkehrs in Dresden mit einem Bild des festlich geschmückten Viktoriahauses.
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[708] Kunst auf der Straße. Der Verein zur Förderung des Fremdenverkehrs in Dresden hat sich im Laufe dieses Jahres bedeutend erweitert und sich weitere Ziele gesteckt als bisher. Er hat unter anderm einen Kunstausschuß gebildet, dem eine Anzahl kunstgebildeter Herren angehört. Dieser Ausschuß hat außer zahlreichen anderen Plänen auch den gefaßt, von Zeit zu Zeit Wettbewerbe für die „Kunst auf der Straße“ zu veranstalten. Er hat damit zum erstenmal am diesjährigen Sedantage begonnen, indem er die Hausbesitzer Dresdens aufforderte, an diesem Tage ihre Häuser festlich zu schmücken, und die Veranstalter der hervorragendsten künstlerischen Hausausschmückung durch metallene Ehrentäfelchen auszuzeichnen versprach. Der Kunstausschuß des genannten Vereins wollte durch dieses Preisausschreiben im Verein mit einem zweiten in doppelter Hinsicht kunstfördernd wirken, indem er einmal die landläufige Hausausschmückung auf eine höhere künstlerische Stufe heben, anderseits für Dresden zur Wiedererweckung der Medailleurkunst beitragen wollte. Bekanntlich steht die Medailleurkunst in Deutschland gegenwärtig auf sehr tiefer Stufe, während sie in Frankreich durch Roty, Charpentier u. a. zu hoher Blüte gekommen ist. Dresden war am verflossenen Sedantage in umfassender Weise geschmückt, an dem Wettbewerb des „Fremdenvereines“ hatten sich 19 Haus- und Ladenbesitzer beteiligt. Der Kunstausschuß beschloß, die Dekorationen des Viktorienhauses (Hofjuwelier Mau), des Hotels zu den vier Jahreszeiten (Wilhelm Heinze) und der vier Schaufenster des Band- und Seidenhauses von Carl Schneider durch Ehrentäfelchen auszuzeichnen, dem Hotel Deutscher Herold und der Möbel- und Dekorationsfirma Hartmann und Ebert (Vertreter der Möbelfabrik von Schöttle in Stuttgart) je eine ehrenvolle Erwähnung zu gewähren. Wir geben eine Abbildung des Viktoriahauses in seinem Festschmuck. Dieses Haus ist eines der schönsten neueren Bauwerke Dresdens in deutscher Renaissance; es wurde auf Wunsch des kunstsinnigen Besitzers von den Architekten Lossow und Viehweger nach dem Gewandhause zu Braunschweig und zwar durchweg bis aufs kleinste nur in echtem Material erbaut und seine Giebelschauseite war am Sedantage nach einheitlichem künstlerischen Plane von unten bis oben mit Fahnen, Ranken, Palmwedeln etc. geschmückt, ganz besonders prachtvoll aber am Abende mit Tausenden von Gasflämmchen erleuchtet. – Der Kunstausschuß des Dresdener „Fremdenvereins“ wird seine Wettbewerbe für die Kunst auf der Straße fortsetzen und zunächst solche für Schaufensterdekoration, wozu nur die Ware des betreffenden Hauses verwendet werden darf, eröffnen.P. Sch.     

Das Viktoriahaus in Dresden im preisgekrönten Sedanfestschmuck.