Kunst und Kultur in Ahrenshoop, Oktober 1946
Einführung
[Bearbeiten]Der Artikel Kunst und Kultur in Ahrenshoop, Oktober 1946 zeigt die von Stefan Isensee im Rahmen seines Werkes „Kunst und Kultur in Ahrenshoop 1945 bis 1948“ zusammengestellten Tagebuchauszüge vom Oktober 1946. Textauslassungen wurden mit [...] gekennzeichnet, eingefügte Erläuterungen von Stefan Isensee in eckigen Klammern kursiv [Erläuterung].
Tagebuchauszüge
[Bearbeiten][...] [2] Heute Abend hörten wir die Urteile im Nürnberger Prozeß. Schacht, Papen u. Fritsche sind freigesprochen, doch halte ich es für möglich daß man sie nun noch vor ein deutsches Gericht stellt. Sieben Todesurteile durch den Strang! – Man hatte es erwartet u. für Göring mindestens auch gewünscht; – aber nun schauert es einen doch, wenn man dieses Urteil liest. [...]
[2][2] Heute morgen erhielt ich einen Brief von Frau M. Riemschneider, den diese am 25. September geschrieben hat, also unmittelbar nach Eintreffen meiner Bilder in Schwerin. Sie teilt mit, daß das Auto dort gut angekommen sei u. daß sie das Bild „Aufbruch“ noch erwartet. Es wird hoffentlich inzwischen angekommen sein. Sie schreibt, daß meine Ausstellung nun also endgültig „im großen Vlamensaal“ stattfinden soll, den sie zu diesem Zweck ausgeräumt hat. Die Ausstellung soll auf jeden Fall dem 6. Okt. eröffnet werden mit einer kleinen Feier vor geladenen Gästen mit meiner Ansprache. – Sie betont, daß weder Venzmer noch Ehm Welk mit der Sache etwas zu tun hätten, daß die Ausstellung ausschließlich Museumsangelegenheit sei. Wegen der Wichtigkeit der Sache habe sie dieselbe aber dem Programmausschuß des Kulturbundes angeboten als kulturpolitische Ausstellung u. dieser habe sie auch so akzeptiert. Inzwischen sei, wie sie schreibt, neben diesem Programmausschuß noch eine zweite Dachorganisation des Kulturbundes entstanden, nämlich der Ausstellungsausschuß, der für ganz Mecklenburg zuständig sei u. ohne den von nun an überhaupt keine Ausstellung mehr in Mecklenburg gemacht werden könnte. Dieser Ausstellungsausschuß kann der Sektion Bildende Kunst die Veranstaltung einer Ausstellung übertragen, wie er auch das Museum oder sonst eine Stelle damit beauftragen kann. In meinem Falle hat er also das Museum beauftragt. – Daraus erklärt sich mir nun auch die etwas eigenartige Haltung von Ehm Welk, der mir am Sonntag etwas abgekühlt zu sein schien.
Ueber Venzmer schreibt Frau R., daß dieser sich in einer wenig freundlichen u. zustimmenden Weise über meine Bilder geäußert hätte. Auf sei Betreiben hin sei auch meine Rundfunkansprache, „abgesagt“ worden. Nun, das stimmt nicht ganz. Ich habe selbst darauf verzichtet, nachdem die Ausstellung in Rostock nichts wurde, Frau Haeffner vom Rundfunk dagegen hat von sich aus bei mir angefragt, wann ich das Referat halten wolle. Ich habe ihr gestern sicherheitshalber telegraphisch mitgeteilt, daß es am Sonnabend stattfinden könne. Frau R. behauptet, daß Venzmer die Absage bewirkt hätte mit der Begründung, daß meine Bilder „zu fromm“ seien. Frau R. hat darum die Sektion garnicht erst bemüht u. die Ausstellung bleibt deshalb eine Ausstellung des Museums.
Es scheint also doch so, als hätte Herr Venzmer seine Hände da im Spiel – u. vielleicht war das auch in Rostock schon der Fall, wie Frau R. behauptet. Es ist ja sehr auffällig, daß in Rostock jetzt eine Ausstellung von [3] Partikel u. Oberländer gemacht wird, obwohl Herr Dr. Gräbke doch immer noch krank sein soll. –
Ueber den Ausstellungsraum schreibt Frau R., daß der Ausstellungsausschuß ihr die Wahl des Raumes übertragen hätte. Sie schreibt, daß der Ausstellungsraum, von dem Venzmer gesprochen hat u. der nach dessen Aussage, zu ebener Erde liege, in Wirklichkeit im Kellergeschoß gelegen sei u. noch dazu völlig abgelegen. Der Raum sei in keiner Weise für Gemäldeausstellungen zurechtgemacht, die Wände hätten in Blickhöhe farbig wechselnde Streifen. Der große Vlamensaal dagegen, den sie nun in Aussicht genommen habe, sei der eigentliche Empfangs= u. Festsaal des Museums. Sie will ihn für mich ausräumen. So scheint nun also die Raumfrage bestens gelöst zu sein. – Zum Schluß läd sie mich nochmals ein, bei ihr zu wohnen u. zwar mit Martha, die dann ja nach Berlin weiterfahren will. Ich selbst gedenke, am Montag wieder hierher zurück zu fahren.
[4][4] Es waren sehr ereignisreiche u. eindrucksvolle Tage.
Am Sonnabend früh, noch in tiefer Dunkelheit, fuhren Martha u. ich auf dem offenen Wagen von Brandt mit dem Kutscher Hanschak los gen Wustrow. Es war der Last-Plattenwagen mit Gummirädern, auf den wir drei Stühle gesetzt hatten, denn Dr. Burgartz hatte sich uns angeschlossen. Unterwegs sammelten wir noch drei junge Mädchen auf, die ebenfalls zum Autobus wollten. – Anfangs ging alles gut, aber unterwegs fing es an zu regnen, sodaß wir ziemlich durchnäßt in Wustrow um 7 Uhr ankamen (Sommerzeit). Im Autobus trafen wir den Maler Holtz, der nach Rostock zur Kulturbund-Sitzung wollte, welche am Sonnabend tagte. – Der Autobus war sehr voll, doch kamen wir mit u. hatten sogar Sitzplätze. – In Ribnitz trafen wir noch Frau Dr. Ummus mit ihrem Sohn, Medizin-Student. Beide wollten nach Rostock. Wir warteten gemeinsam im Wartesaal auf den Zug, der etwa eine Stunde später kam. Der junge Ummus bemächtigte sich unseres Gepäcks u. ergatterte mit großem Geschick für uns alle Sitzplätze in dem sonst sehr vollen Zug im letzten Waggon. Mutter u. Sohn Ummus stiegen in Rostock aus. Martha u. ich fuhren ohne Zwischenfall weiter durch bis Schwerin. Nur zum Schluß gab es eine kleine Rempelei mit einem jungen Mitreisenden infolge einer etwas unbedachten politischen Aeußerung meinerseits. Ich sah daraus, wie weltfremd man wird, wenn man jahraus u. jahrein hier [5] auf dem Dorfe wohnt. Ich hatte nämlich geglaubt, man dürfe, seitdem es keine Nazis mehr gibt, seine politische Meinung äußern. Der junge Mann, der sich als SED=Mann entpuppte, belehrte mich, daß das ein Irrtum ist; man darf auch heute nichts sagen sondern muß das Maul halten.
In Schwerin erwartete uns Frau Dr. Riemschneider an der Sperre. Ihr Söhnchen Kaspar hatte einen kleinen Handwagen, auf den das Gepäck verladen wurde. Ich sah Schwerin zum ersten Male. Der große See, der, wie ich glaube, der Faule See heißt u. der uns gleich empfing, erinnerte lebhaft an das Alsterbassin in Hamburg, nur ist alles viel kleinstädtischer u. gemütlicher, also in gewissem Sinne besser wie Hamburg.
Schwerin ist durch Flüchtlinge u. eine sehr große russische Garnison u. viele hohe Stäbe überaus volkreich u. belebt. Es wimmelt von Autos. So ist der Eindruck sehr lebendig u. durchaus großstädtisch. Wir hatten bis zur Wohnung von Frau R. etwa 20 Minuten zu gehen u. auf diesem Wege empfing ich einen sehr angenehmen Eindruck. Frau R. wohnt in einer Dienstwohnung, die der Direktorin des Landesmuseums gebührt, die sie jedoch nicht voll ausnutzt, da sie auch andere Leute noch dort aufgenommen hat wie Frau Maaß u. deren Tochter. Frau M. versieht dafür den Haushalt offenbar sehr gut. Ich selbst schlief in einem Bett, welches jeden Abend aus dem Schlafzimmer in das große Büro der Museums=Verwaltung geschoben wurde u. das sonst Kaspar sein eigen nennt, während Martha nebenan im Eßzimmer auf einer Kautsch schlief. Zur Familie gehört noch die 13 jährige Barbara. Kaspar ist wohl 10 Jahre alt.
Nach dem Mittagessen machte sich Martha gleich auf den Weg, um allerhand zu erledigen, u. a. auch, um die Kirche zu erkunden die etwa 10 Minuten vom Hause entfernt liegt. Sie hat den Pfarrer gesprochen, der bereit war, uns am Sonntag Nachmittag 4 Uhr zu empfangen. Ich selbst besichtigte mit Frau R. das Museum u. meine Ausstellung.
Frau R. hat sich eine erstaunliche Mühe gegeben. Sie hat den repräsentativsten Saal, der sonst große Gemälde von Rubens u. a. Flamen enthält, für mich ausgeräumt u. hat dort meine Bilder in einer überraschend geschickten Weise gehängt. Wenn man eintritt, sieht man sich sofort dem Christkönig gegenüber u. dieses Bild wirkt schlechthin ungeheuerlich. Rechts u. links davon hängen die Engelbilder u. die Verkündigung. Diese alle hängen rechts neben dem breiten Eingang zu einem Halbrundraum, der in sich abgeschlossen ist u. in dem, in einzelne Kojen aufgeteilt, die gut unter Glas gerahmten Zeichnungen hängen, sowie die frühen Oelbilder. Auf der anderen Seite dieses Einganges hängt die Himmelskönigin, Melchisedek, der Prophet und –, vielleicht doch nicht ganz befriedigend, auch die Treppe, die da keine rechte Beziehung findet. An der links anschließenden Querwand hängen dann [6] Dr. Tetzlaff u. die Wohnstube. Eine Tür führt dann zum Nachbarsaal, der aber abgesperrt war. Jenseits der Tür hängen ganz vorzüglich die Weidenkätzchen, die unerhört leuchten, sowie die „Blüten u. Dornen“. An der großen Eingangswand schließen sich dann die Landschaften an, unter denen die Ostseeküste mit ihren gelben Farben fabelhafte Leuchtkraft hat. Auf der anderen Seite des Einganges sind die Blumenbilder, auch noch an der anschließenden Wand, die wiederum eine zum Nachbarsaal abgeschlossene Tür hat. Hier an der Tür, zusammen mit den Blumen, hängt vorzüglich das Gnadenbild, das starken Eindruck macht. Jenseits der Tür hängt zwischen Dirne u. Gespenst der große „Aufbruch“; ebenfalls sehr stark wirkend. Daran schließt sich dann die Wand mit dem Christkönig. – Der ganze Eindruck ist ungeheuer stark u. ich war einfach erschlagen, als ich das sah. – Der Pfarrer von Ars hängt ganz für sich an der dunklen Holzwand, welche den dahinter liegenden Halbrundraum abschließt.
Am Sonntag um 11 Uhr war dann die feierliche Eröffnung. Am Abend vorher las ich zum Glück die Rede vor, die ich zu halten gedachte u. die Frau R. einfach unmöglich fand. Wieder zeigte sich, dass ich hier in der Abgeschiedenheit ganz das Gefühl für Menschen verloren habe, von denen ich gar zu leicht annehme, daß sie mir u. meiner Malerei feindlich sind. Ich entschloß mich darum, das Manuskript zuhause zu lassen u. eine Rede aus dem Stegreif zu halten. –
Es waren wohl 150 – 200 Menschen da. Herr Verlagsbuchhändler Bahn, Vorsitzender des Ausstellungsausschusses des Kulturbundes, sprach einige einleitende Worte u. erteilte mir dann das Wort. Ich sprach frei u. ungezwungen u. hatte sehr rasch einen lebendigen Kontakt hergestellt zwischen mir u. dem Publikum u. erntete zum Schluß lebhaften Beifall durch Händeklatschen.
Die Leute hatten moderne Bilder größtenteils noch nie gesehen, jedenfalls hat es in Schwerin dergleichen bisher nie gegeben, aber sie gingen bereitwillig auf alles ein u. zeigten größtes Interesse, – zunächst natürlich ohne eigentliches Verständnis. Ich wurde von vielen angesprochen u. um Erklärungen gebeten. Ich notierte mir den Landessuperintendenten Werner, einen Herrn Ziegler, der gern den Pfarrer von Ars gekauft hätte, ferner die beiden Schweriner Maler Gahlbeck u. Maltner, Herrn Altrock, welcher Geschäftsführer des Ausstellungsausschusses ist usw. Mehrere Leute wollten Bilder kaufen, was ich aber ablehnte, da die Kollektion ja vielleicht weiter gehen soll. Ich vertröstete die Leute auf später. Herr Venzmer war nicht erschienen, da er angeblich krank war, dafür aber war seine Frau als Beobachterin da u. machte bissige Bemerkungen über Frau Riemschneider. – So verlief also diese ganze Sache überraschend gut, wie ich es niemals [7] gedacht hatte.
Am Morgen waren Martha u. ich natürlich zur hl. Messe gewesen. Abends waren Herr Heiling u. seine Frau bei uns. Frau H. entschuldigte sich, daß sie, als sie in Ahr. war, meine Bilder nie angesehen hätte. Sie gestand, daß sie in der BuStu. nur meine Zeichnungen gesehen u. diese nicht bejaht hätte; aber nun sei sie von dem Gesamteindruck völlig besiegt.
Nachmittags um 4 Uhr waren wir beim Pfarrer Dr. Schräder, der sehr liebenswürdig u. ein aufgeschlossener Mann ist, mit dem ich rasch Kontakt fand. Wir verabredeten, daß ich ihm am Montag Nachmittag die Ausstellung zeigen wollte. So entschloß ich mich also einen Tag zu zugeben, denn eigentlich wollte ich am Montag früh schon wieder zurück fahren. Ich mußte ja auch noch zu Frau Haeffner im Landessender, was ich am Montag Vormittag ausführte. Da mein Referat aber nicht vor dem Mittwoch gesendet werden konnte, kamen wir überein, daß es von jemand anders für mich gelesen werden sollte, denn bis Mittwoch konnte ich mit Rücksicht auf Fritz nicht bleiben, der am Donnerstag verreisen will.
Von Herrn u. Frau Ehm Welk, die ebenfalls bei der Eröffnung zugegen waren, hatte ich erfahren, daß die Herren Kollegen in Rostock eine große Attacke gegen mich in Szene gesetzt haben. Sie haben gegen die Ausstellung meiner Bilder im Rostocker Museum protestiert, mit der Begründung, daß noch niemals ein Rostocker Künstlerkollektiv im Rostocker Museum ausgestellt worden wäre. Es hat wohl Krach gegeben u. Ehm Welk hat den Herren seine Meinung gesagt. Er erzählte mir, daß sowohl der Stadtrat Matern wie auch Herr v. Achenbach sich mit Ehm Welk's Ansicht solidarisch erklärt hätten. In diesem Zusammenhang war es mir sehr interessant, von Frau Haeffner zu hören, daß auch bei ihr der Schweriner Maler Stapel, der ein Freund des Herrn Venzmer ist, erschienen sei u. den Versuch unternommen habe, die Rundfunksendung über mich zu verhindern. Daß Venzmer selbst gegen meine Rostocker Ausstellung intrigiert hat, steht wohl fest. Der Erfolg davon ist, daß er nun diese Ausstellung in Schwerin selbst hat u. zwar mit einer Wirkung, wie er es sich wohl nie hat träumen lassen. Frau Riemschneider hat einen umfangreichen Artikel über meine Ausstellung in die Tägliche Rundschau gebracht u. es wird dazu sogar eine Reproduktion eines Bildes erscheinen. Frau Ehm Welk, die unter dem Namen Langner schreibt, bringt einen langen Artikel in der Landeszeitung u. in der Zeitschrift des Kulturbundes „Demokratische Erneuerung“ erscheint ebenfalls ein Artikel von Frau Riemschneider.
Am Montag abend waren wir durch Vermittlung der Schauspielerin Gruel Gäste im Staatstheater u. sahen aus der Intendantenloge das Tendenzstück „Professor Mamlock“, von dem so viel her gemacht wird. Die Schauspieler taten ihr Bestes, um dieses Stück zur Aufführung zu bringen, aber es ist ein großer [8] Schmarren mit billigen Effekten.
Heute früh fuhr Martha nach Berlin weiter u. ich fuhr hierher zurück. In Ribnitz fand ich nur ein Schiff nach Wustrow u. dort regnete es in Strömen. Fritz holte mich zum Glück ab. Ich kam völlig durchnäßt zuhause an, von den Knien abwärts bis auf die Haut naß, sodaß ich mich total umziehen u. Kleider u. Mantel zum trocknen aufhängen mußte.
Ich vergaß zu berichten, daß Pfr. Dr. Schräder am Montag Nachmittag mit aller größtem Interesse meine Ausstellung besichtigte u. daß wir uns dabei sehr anregend unterhielten. Natürlich waren Martha u. ich auch am Montag Morgen in der Messe gewesen, wie auch am Sonntag ein zweites Mal gleich nach unserem Besuch beim Pfarrer. Er ist ein sehr angenehmer Mann, mit dem man gut befreundet sein könnte, wenn ich in Schwerin wäre. – Und mir scheint daß ich gern dort wäre, falls ich dort eine gute u. bequeme Winterwohnung finden würde, woran aber bei der derzeitigen Uebervölkerung nicht zu denken ist.
Hier zuhause zeigte mir Fritz, daß die Landes-Zeitung meine Entgegnung „Kritik der Kritik“, die ich vor 14 Tagen Ehm Welk für die „Demokrat. Erneuerung“ gegeben hatte, gebracht hat, u. zwar nur in der Rostocker Ausgabe, sodaß ich sie in Schwerin nicht gelesen habe. Fritz ist ärgerlich, daß die Landeszeitung diesen Artikel sehr gekürzt hat, aber man kann der Zeitung nicht übel nehmen, wenn sie die Stellen weggelassen hat, die sich gegen die Zeitung selbst richten. Ich finde es sehr anerkennenswert, daß die Zeitung diesen Artikel gebracht hat u. habe mich darüber gefreut. Ferner ist in derselben Zeitung eine größere Notiz erschienen über eine geplante Ausstellung „Ahrenshooper Künstler“, jedoch ist der einzige Ahrenshooper, der da genannt wird, der vor 30 Jahren vestorbene Schorn. Dafür aber wird Herr Venzmer um so hervorragender genannt, obgleich er garkein Ahrenshooper Künstler ist. Man scheint also meine Ausstellung in Rostock endgültig zu den Akten gelegt zu haben u. Herr Venzmer hat sich dafür in den Vordergrund geschoben. Nun gut! – Ich habe mich zu keiner Ausstellung gedrängt u. werde das auch in Zukunft nicht tun.
Am Montag, als ich dem Pfarrer die Bilder zeigte, war auch Frau Karsten zu gegen mit ihrer Tochter u. dem soeben verlobten Schwiegersohn, der sich wohl auch Mühe geben will, über mich in der demokrat. Presse zu schreiben. Außerdem war da ein schwer kriegsbeschädigter, einbeiniger junger Mann namens Brandt, von dem ich nicht weiß, woher er kam u. der voll großer Bewunderung war.
[8][8] Heute abend bekam ich die Landeszeitung vom gestrigen Tage mit der Besprechung meiner Schweriner Ausstellung von Agathe Lindner = Frau Ehm Welk. Die Zeitung hat die Besprechung ungekürzt gebracht, obgleich sie gut 3 volle Spalten lang ist u. einen enormen Platz beanspruchte. Die Sache wirkt natürlich ganz außerordentlich u. ich denke mir, daß die Rostocker recht dumme Gesichter machen werden. In dieser Woche ist mein Name so reichlich in dieser [9] Zeitung gedruckt gewesen, daß ich zufrieden sein kann. Wenn nun noch der Artikel von Frau Riemschneider in der Täglichen Rundschau erscheinen wird, dann ist wirklich sehr viel getan. [...]
[9][9] Vormittags legte ich das neue Bild „Mann im Kerker“ an. Mittags kam P. Beckmann per Rad von Ribnitz. Er berichtete, daß Herr Dr. Rudolf am Sonntag bei uns am Nachmittag das hl. Meßopfer darbringen will. Dr. R. ist der Pfarrer u. Religionslehrer, der mit den Flüchtlingen aus dem Sudetenlande hierher gekommen ist Es scheint das ein ausgezeichneter Mann zu sein. P. Beckmann aß mit mir zusammen zu Mittag u. fuhr dann nach Ribnitz zurück. Es ist wirklich ein prachtvoller junger Jesuit. Er fragte gleich nach dem Erfolg meiner Bitte beim Kardinal um Unterstützung in der Beschaffung von Farben. Ich erzählte ihm, daß ich zur Antwort bekommen hätte, daß jetzt Nahrung und. Kleidung wichtiger wären. Er meinte dasselbe, was ich meinte, daß daran garnicht zu zweifeln sei, aber mit meiner Bitte nichts zu tun hätte.
Später brachte mir der Maler Klünder, der Schwiegersohn von Koch-Gotha, eine Postkarte von der Landesleitung des Kulturbundes, Sektion Bild. Kunst, in Schwerin folgenden Inhalts:
Aus besonderen Gründen, auf die ich hier nicht eingehen kann, wird die Sonderausstellung Ihrer Arbeiten durch einen sogen. Ausstellungsausschuß des Kulturbundes durchgeführt, die Sektion Bildende Kunst in der Landesleitung des Kulturbundes zeichnet für diese Ausstellung nicht verantwortlich.
Schwerin, den 4.10.46
Ich habe lange gebraucht, um hinter den Sinn dieser törichten Auslassung zu kommen u. meine Haltung zu bestimmen. Ich habe dann schließlich einen Brief verfaßt, den ich abschriftlich Frau Dr. Riemschneider senden werde. In meiner Antwort habe ich an Hand meiner Tagebuch-Aufzeichnungen klargelegt, daß:
1) die Initiative zu dieser Ausstellung nicht von mir u. auch nicht von Frau Dr. Riemschneider [10] ausgegangen ist, sondern von der Landesleitung des Kulturbundes, Herrn Pastor Kleinschmidt, u.
2) daß die Sektion für Bild. Kunst von keiner Seite aufgefordert worden ist, für diese Ausstellung verantwortlich zu zeichnen u. daher ihre Mitteilung völlig unverständlich ist.
Die ganze Sache ist eine dumme Unverschämtheit dieses Venzmer, der in seinem Haß gegen Frau. Dr. Riemschneider jede Haltung verloren zu haben scheint. – Ich werde morgen Frau Dr. R. Abschriften zugehen lassen.
[10][10] Da das gestern untermalte Bild nicht trocken, ist benutzte ich den Vormittag um Frau Dr. Riemschneider das Vorgefallene mitzuteilen. Abschrift meines Briefes an die Sektion habe ich hier behalten. Es ist seit gestern prächtiges Wetter, das Barometer steht sehr hoch, aber einen Schnupfen habe ich weg.
[10][10] Nach der Landeszeitung ist nun auch das Organ der CDU. in Schwerin „Der Demokrat“ mit einer Besprechung herausgekommen, u. zwar gleich in doppelter Aufmachung. Der erste Teil unter dem Titel: „Hans Brass der Expressionist – Bilder sprechen zu uns“ ist von einem Herrn Hans-Günter Mayer gezeichnet, der zweite Teil von einem Götz-Gunter Keil. Beide Kritiker geben sich wohl Mühe, besitzen aber kein Verständnis. Immerhin spricht der erste von einer „unerklärlichen Feinsinnigkeit“ des Christkönigsbildes u. meint, daß man durch das Bild hindurchsehen könne. Er bemerkt, daß zwar nicht jeder leicht den Weg zu meinem Schaffen finden könne u. daß Wille u. Beschäftigung mit den Bildern dazu gehöre, um sie zu erkennen u. er erkennt an, daß in meinen Bildern Tiefe u. hohes künstlerisches Verantwortungsgefühl vorhanden sei. – Der zweite stellt fest, daß es nur wenige Menschen geben wird, die meine Sprache verstehen. Er erklärt, daß die Bilder auf inneren Widerstand stoßen u. teilweise sogar „ängstigen in ihrem Realismus“ Dieser Herr Götz-Gunter Keil hat also offenbar überhaupt nichts abbekommen, denn er schließt mit einem Hinweis auf die Bilder des 17. u. 18. Jahrhunderts, die man durch die offenen Türen in den Nachbarsälen sieht. Von diesen sagt er, daß ihre Klarheit u. Schönheit seine Sprache seien u. seine Welt. Der arme Mann hat das Wesen des 20. Jahrhunderts immer noch nicht begriffen u. ich verstehe nicht, wie solch ein Mensch überhaupt leben kann.
Vormittags gemalt.
[10][10] Gestern Artikel geschrieben: „Dank an Schwerin“, für die Demokratische Erneuerung. Ich fürchte nur, daß er viel zu lang ist. [...]
[11][11] Ein Herr Ernst Laukant aus Boizenburg schickte mir Zeichnungen seiner 18-jährigen Tochter. Er hat über mich in der Landeszeitung gelesen u. bittet mich, die Arbeiten seiner Tochter zu begutachten. Etwas überaus besonderes ist es nicht, aber ganz talentiert. [...]
[12][12] Nachmittags entdeckte ich in der Landeszeitung einen neuen Artikel über meine Schweriner Ausstellung. Verfasser ist ein Schriftsteller Adam Scharrer aus Schwerin, derselbe, welcher bereits vor Eröffnung meiner Ausstellung u. ehe er überhaupt je ein Bild von mir gesehen hatte, am Landessender den Versuch unternommen hatte, die Sendung über mich zu inhibieren. Dieser Herr ist, wie ich von Frau Dr. Riemschneider hörte, ein Freund von Venzmer, welcher ihn immer vorschickt, wenn er selbst im Hintergrunde bleiben will. Natürlich nimmt Herr Sch. entschieden gegen mich Stellung, hauptsächlich deshalb, weil meine Bilder keine Waisenkinder oder sonstige Menschen der Zeit, Flüchtlinge, Kriegskrüppel, Heimkehrer oder Arbeiter zeigen, dann [13] aber auch wegen meiner Malweise, die er einen „Hexensabbat von Farben u. Masken u. Fratzen“ nennt. Es nennt meine Malerei eine Gefahr (!) –, weil dadurch junge Malschüler irritiert werden könnten. Man spürt dahinter den geheimen Wunsch eines Verbotes wie zu Hitlers Zeiten, nun aber auf Geheiß von Wilhelm Pieck. – Die Landes Zeitung selbst fordert in einer Bemerkung zu weiterer Debatte auf. Das kann ja gut werden. –
[13][13] Fritz brachte mir noch Zeitungsausschnitte mit, von denen eine Notiz im „Demokrat“ für mich neu war. Es wird auf die stattgefundene Diskussion vor meinen Bildern hingewiesen in sehr wohlwollender Weise. Fritz sagt, es seien etwa 400 Menschen zugegen gewesen. Der Kritiker des Demokrat: Götz-Günther Keil, stellt fest, daß die rege Beteiligung beweise, daß die Schweriner Bevölkerung sich ernsthaft mit meinen Bildern beschäftige. Das Publikum erkenne widerspruchslos das ernste Ringen an, das in meiner Arbeit zum Ausdruck komme, wenn auch die Meisten die Bilder ablehnten. – Diese Kritik ist also sehr anständig. –
Außerdem ist im „Demokrat“ noch eine weitere Kritik von Ursula Karsten erschienen unter dem Titel: „Zeitnahe Kunst, ein drittes Wort zur Ausstellung Hans Brass.“ Diese Kritik ist sehr positiv u. ausführlich. – Es geschieht also in Schwerin wirklich sehr viel. –
Fritz brachte mir ferner einen ausführlichen Brief von Frau Dr. Riemschneider mit. Er ist am vorigen Sonntag gleich nach der Diskussion geschrieben u. sie versucht, mir dieses Ereignis zu beschreiben, obgleich sie, wie sie schreibt, noch keinen rechten Abstand dazu habe. Sie schreibt, daß die Diskussion würdig u. wohlgelungen verlaufen sei u. manch einer dadurch doch noch ein positives Verhältnis zu meinen Bildern gefunden habe. Von Pfr. Dr. Schräder schreibt sie, daß er der Sache „lächelnd u. schweigend beigewohnt“ habe.
Die Diskussion wurde von Ehm Welk eröffnet. Es sei dann gleich der Maler Gahlbeck aufgetreten, wohlpräpariert mit vielen Notizzetteln bewaffnet, der die Ansicht vertreten habe, daß meine Malerei eine Sackgasse sei. Daraus habe sich eine fruchtbare Diskussion zwischen G. u. Frau Dr. R. ergeben, die aber leider durch „Kulturbundquerulanten“ Adam Scharrer wieder gestört wurde. Dieser selbe Mann hat ja auch in der Landeszeitung versucht, mich runter zu reißen. Herr Sch. meinte, daß diese Diskussion ein leeres Fachgespräch sei, das nicht interessiere, meine Kunst [14] sei nicht „zeitnahe“. Er hat also zum Ausdruck gebracht, was er nachher in der Landeszeitung geschrieben hat. Frau Dr. R. meint, daß seine Behauptung, die Bilder seien nicht zeitnahe, auf allseitigen heftigen Protest gestoßen sei unter Hinweis auf den „Aufbruch“.
Danach habe Frau Karsten sehr schöne Erklärungen der Bilder „Aufbruch“ u. „Wohnstube“ gegeben u. habe damit allseitige Zustimmung geerntet. Diese Erklärungen gibt sie ja auch in ihrer Kritik im „Demokrat“, nur daß ihr leider das Mißgeschick begegnet, daß sie die Alte auf dem Bilde „Aufbruch“ als Mann u. Vater deutet, was mir einigermaßen unverständlich ist. Herr Scharrer aber habe nach seinem vollbrachten Protest den Saal verlassen, ohne sich noch weitere Erklärungen anzuhören. –
Irgend ein aufgeregter, alter Mann mit „kriegerischen Allüren“, aus denen nicht recht ersichtlich geworden sei, ob für oder wider, erklärte das Bild „Weidenkätzchen“ für ein sehr schönes Bild, u. die Tatsache, daß man darüber überhaupt diskutiere, sei ein Frevel. –
Ehm Welk schloß darauf die Diskussion mit einem kurzen Schlußwort. Hinterher habe sich dann ergeben, daß das anwesende Publikum sich in zwei Lager spaltete. Um Frau Dr. R. habe sich die ganze Jugend geschart während die Opposition sich um Gahlbeck sammelte. –
Frau Dr. R. schreibt, sie sei vom Verlauf sehr befriedigt gewesen. Bis zum Sonntag Mittag seien 700 Eintrittskarten verkauft worden, die geladenen Gäste nicht gerechnet. Fritz meint, daß sich der Verkauf jetzt auf 1100 Karten beliefe. Das ist enorm. Frau Dr. R. schließt ihren Brief mit den Worten: „Wenn die gesamten Mecklenburger nicht entfernt so zögen wie der eine, dem das Rostocker Museum seine Pforten nicht öffnen soll, so wäre das doch eine vergnügliche Perspektive.“ –
Auf jeden Fall ist bewiesen, daß in ganz Mecklenburg noch nie eine Bilderausstellung so weite Kreise in Erregung gebracht hat, wie diese, – u. das allein ist ein ganz großer Erfolg, selbst wenn die Opposition die Mehrheit hat.
Die Landeszeitung von gestern, die heute gekommen ist, bringt bereits wiederum eine ziemlich ausführliche Notiz über die Diskussion, überschrieben: „Respekt vor den Werken der bildenden Kunst“. Unterschrieben ist die Notiz: „Y.H.“ – Wer das ist, weiß ich nicht. [...]
[15][15] Nachmittags Briefe geschrieben an Dr. Hertwig in Bln-Zehlendorf, an Herrn Manfred Pahl-Rugenstein, ebenfalls Zehlendorf. Vielleicht läßt sich eine Ausstellung im Haus am Waldsee machen. Rechtsanw. Hoffmann ist ja in derselben Richtung tätig. Ferner habe ich an Dr. Graepke – Rostock geschrieben. Ich habe ganz dumm getan u. ihm mitgeteilt, daß die Bilder nun zu der geplanten Ausstellung bereit sind. Endlich schrieb ich an Fr. Dr. Riemschneider u. fragte an, was sie mit dem kleinen Asternbild vorhatte, das sie zurückgehalten hat, – ob sie erwartet, daß ich dem Museum das Bild zum Geschenk mache. Ich wäre dazu bereit. Ferner habe ich die Frage aufgeworfen, ob man die Ausstellung um 14 Tage verlängern soll, das würde ja gut wirken. Die Diskussion über die Ausstellung reißt immer noch nicht ab, heute findet sich in der Landeszeitung wieder ein Artikel als Antwort auf den Angriff von Herrn Adam Scharrer. Der Einsender ist nicht genannt. Da er Herrn Scharrer „Genosse“ nennt, glaube ich fast, daß Dr. Burgartz der Schreiber ist. [...]
[16][16] Gestern schrieb ich Briefe an Dr. Hertwig – Bln-Zehlendorf u. an Manfred Pahl-Rugenstein, ebenfalls Zehlendorf, um beide für eine Ausstellung meiner Bilder in Zehlendorf im „Haus am Waldsee“ zu interessieren. Heute schrieb ich an Prof. Resch vom Kulturbund Berlin wegen der s. Zt. von ihm geplanten Ausstellung u. ferner an Ilse Langner, um durch sie vielleicht die Berliner Presse für meine Schweriner Ausstellung zu interessieren. Auch Prof. Resch soll Dr. Adolf Behne dafür interessieren. [...]
[17] Herr v. Achenbach soll das Gerücht verbreiten, daß einer dieser KPD=Pastoren, Herr v. Jüchen, in der kommenden Woche an der Rostocker Universität einen Vortrag gegen den Expressionismus halten wird. Ich halte das für unglaubhaft. Pastor v. Jüchen ist ein Freund von Pastor Kleinschmidt, der bestimmt kein Gegner expressionistischer Kunst ist, u. außerdem hieße es, Eulen nach Athen zu tragen, wenn man hierzulande gegen den Expressionismus sprechen wollte. Wenn überhaupt, dann kann man hier nur für ihn sprechen. Aber man sieht, daß auf allen Gebieten die Luft hier immer dicker wird u. keiner mehr dem anderen traut. Das Leben, – ohnedies nicht leicht –, wird dadurch immer weniger angenehm u. es ist wirklich des Ueberlegens wert, ob man dem nicht entfliehen soll, diesmal nach Berlin, wo es doch anscheinend noch einen Kreis von Menschen gibt, der sich von diesen Dingen frei hält. Martha behauptet jedenfalls, daß der Rechtsanw. Hoffmann in solchem Kreise verkehrt. Aber wie soll man dort eine Wohnung finden? [...]
[18][18] Telegramm von Marg. Riemschneider, daß sie mit Barbara am Freitag abend hier eintreffen wird. –
Die neue Nummer 7 der „Demokrat. Erneuerung“ ist erschienen mit einem Aufsatz von Marg. Riemschneider „Zur Ausstellung Hans Brass“. In der Bildbeilage ist eine Reproduktion des „Gnadenbild“, das leider zur Reproduktion recht ungeeignet ist. [...]
[19][19] In der Landeszeitung verbreitet sich ein Herr Harald Oberg aus Wismar unter dem Titel „Abwege der Kunst“ über meine Schweriner Ausstellung in einer höchst arroganten Weise. Dieser Herr, der Schulmeister in Wismar zu sein scheint, erklärt ganz einfach, daß ich „überhaupt nicht mehr zur Diskussion stehen sollte“. – [...]
Ausstellung Schwerin
[Bearbeiten]-
Engel von Bikini
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Betender Engel
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Christkönig
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Verkündigung
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Russischer Engel
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Himmelskönigin
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Melchisedech
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Prophet
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Treppe
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Dr. Tetzlaff
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Wohnstube
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Weidenkätzchen
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Blüten u. Dornen
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Erlen
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Ostseestrand
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Bäume am Wasser
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Malven
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Stillleben
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Gnadenbild
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Osterglocken
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Rosen
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Lupinen
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Gladiolen
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Gespenst
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Aufbruch
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Dirne