Lebrecht Dreves (Die Gartenlaube 1871/6)
[104] Lebrecht Dreves, der Dichter, der Freund Joseph von Eichendorff’s, mit dem er im Jahre 1848 zu Dresden im Linke’schen Bade wohnte, und der seine Gedichte mit einem Vorwort versehen in Berlin bei Alexander Duncker herausgab, ist am 19. December v. J. nach langen Leiden zu Feldkirch fünfundfünfzig Jahr alt gestorben. – Sein Tod ist in der literarischen Welt unbeachtet geblieben, wie dies in einer Zeit, wo der Tod eine so reiche Ernte hält, nicht anders zu erwarten stand; zumal die Muse des Verstorbenen schon seit längerer Zeit verstummt war. Und doch hätte der Geschiedene es verdient, daß sein Tod nicht so gänzlich, wie es geschehen, unbeachtet geblieben wäre. Er hat im Leben manch ein hübsches Lied gesungen, seines Meisters und Freundes Eichendorff würdig. Vielleicht giebt vorstehende Notiz Veranlassung, seiner Gedichte mehr als geschehen wieder zu gedenken. Wir wünschen es! Die 3. Auflage derselben ist vor Kurzem, Halle bei E. Barthel, erschienen.
Friede seiner Asche!