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Literatur und Kunst (Die Gartenlaube 1853/50)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Ernst Keil
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Titel: Literatur und Kunst
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 50, S. 556
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1853
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[556] Literatur und Kunst. Der Prozeß des Grafen Tycskewitsch in Paris gegen den Direktor der großen Oper wegen schlechter und verstümmelter Aufführung des „Freischütz“ ist von dem Gerichte ebenso sehr gegen den Grafen als – gegen C. M. v. Weber entschieden worden. Die Klage wurde abgewiesen, weil in Paris der Freischütz niemals besser oder eigentlich gar nie aufgeführt wurde. Man hat dem Publikum immer ein Arrangement von Berlioz und Paccini aufgetischt, dergestalt, daß dieselben Autorrechte auf die von ihnen arrangirte Musik Weber’s erworben haben, die Tantième dafür seit Jahren beziehen und juridisch in der Lage sind, die Aufführung des wirklichen „Freischütz“ als ein Plagiat und einen Diebstahl zu verfolgen. Das Köstlichste an diesen musikalischen Zuständen der Weltstadt ist, daß gerade Berlioz in seinen Recensionen gegen die Mißhandlung Weber’s in der großen Oper sehr oft gedonnert hat. In der öffentlichen Meinung jedoch hat Tycskewitsch seinen Prozeß gewonnen. –

Die Düsseldorfer Künstler beabsichtigen mit Anfang nächsten Jahres und für die Zeit des Carnevals eine „Carnevals-Zeitung“ herauszugeben, und sind dazu schon alle nöthigen Vorbereitungen getroffen. Das Blatt wird mit vielen Illustrationen dortiger Maler verziert werden und am Rhein, wo das Carnevalsleben noch einen geistreichen, interessanten Anstrich hat, sicher viele Freunde finden. – In der Frankfurter deutschen Romanbibliothek haben wir in nächster Zeit neue Erzählungen zu erwarten: von H. Kurz der Sonnenwirth, – von Wolfg. Müller Kunstnovellen, – von Prutz der Musikantenthurm, – von Schirges der Bürgermeister von Henneberg, – von Ludw. Storch die Herzogin von Gotha.

E. K.