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Allgemeines Deutsches Kommersbuch:278

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Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 554, 555
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[554]

     4. Möcht im Keller liegen, mich ans Bierfaß schmiegen, möcht
die Kehle netzen, vivat Bacchus schrein! Möchte mich berauschen, nicht
mit Fürsten tauschen, und im Wahne selbst nicht König sein.
 
     5. Jenen guten König, dem der Wein zu wenig, der aus Gerste
hat das edle Bier gebraut, ihn nur will ich loben dort im Himmel
oben, wo des Nektars Fülle ihn umtaut.

     6. Wenn mich Kummer drücket und das Schicksal tücket, wenn
mich Amor fliehet und kein Mädchen liebt: in der Trinkerhalle bei
dem Bierpokale bleibt mein Herz doch ewig ungetrübt!

     7. Darum, traute Brüder, singet frohe Lieder, nehmt die vollen
Gläser in die Hand und singt! Lebt in Jubelfreuden, eh von hier wir
scheiden, eh des Lebens goldne Sonne sinkt!

Seit 1849 bekannt.


          617.     Trinklied.     (IV. 148.)

     Lebhaft. K. Kreutzer.

     1. Was ist das für ein dur=stig Jahr! Die
Keh=le lechzt mir im=mer=dar, die Le=ber dorrt mir
ein. Ich bin ein Fisch auf trock=nem Sand, ich
bin ein Fisch auf trocknem Sand, ich bin ein dür=res
Ak=ker=land, o schafft mir, schafft mir
[555] Wein, o schafft mir Wein, o schafft mir, schafft mir Wein!
 
     2. Was weht doch jetzt für trockne Luft! Kein Regen hilft, kein
Tau, kein Duft, kein Trunk will mir gedeihn. Ich trink im allertief=
sten Zug, und dennoch wird mir's nie genug, fällt wie auf heißen Stein.

     3. Was herrscht doch für ein hitzger Stern! Er zehrt mir recht
im innern Kern und macht mir Herzenspein. Man dächte wohl, ich
sei verliebt; ja, ja! die mir zu trinken giebt, soll meine Liebste sein.

     4. Und wenn es euch wie mir ergeht, so betet, daß der Wein gerät,
ihr Trinker insgemein! O heilger Urban, schaff uns Trost! gieb
heuer uns viel guten Most, daß wir dich benedein!

L. Uhland. 1816.


          618.     Lob des Trinkens.     (IV. 18.)

     Marschmäßig. Otto Lob. 1896.

     1. Wenn wir froh beim Wei=ne sit=zen, was schert
uns der Wel=ten=lauf? Wo die blan=ken Be=cher
blit=zen, geht das Herz dem Ze=cher auf. Hol=la=
he! mit Feu=er=zun=gen stimmet all ihr Freun=de