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MKL1888:Änesidēmos

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Änesidēmos“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Änesidēmos“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 1 (1885), Seite 562
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Änesidēmos. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 562. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:%C3%84nesid%C4%93mos (Version vom 01.11.2021)

[562] Änesidēmos, skept. Philosoph, aus Gnossos auf der Insel Kreta gebürtig, Schüler des Heraklides, lehrte zu Alexandria in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts vor oder um den Anfang des ersten Jahrhunderts n. Chr. Er suchte die absolute, in der Natur der Dinge selbst begründete Unmöglichkeit, etwas mit Sicherheit zu erkennen, darzuthun. Von der ins einzelne gehenden Durchführung seiner Ansichten sind nur die Darstellung des Ungewissen und des Streits der Empfindungen untereinander sowie die Zweifel gegen die Erkenntnis von dem ursachlichen Verhältnis der Dinge uns bekannt. Des A. Schriften sind sämtlich verloren gegangen. Vgl. Saisset, Aenésidème (Par. 1840); Derselbe, Le scepticisme. A., Pascal, Kant (das. 1865). G. E. Schulze (s. d.) gab unter dem Titel: „Ä.“ eine Schrift heraus (Helmst. 1792), worin er Kants Kritik vom Standpunkt des Skeptizismus aus bekämpfte.