MKL1888:Ålandsinseln

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Ålandsinseln“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 274
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Ålandsinseln. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 274. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:%C3%85landsinseln (Version vom 15.09.2022)

[274] Ålandsinseln (spr. olands-), zum finn. Gouvernement Åbo-Björneborg gehörige Inselgruppe im Bottnischen Meerbusen, besteht aus einer großen Insel, dem sogen. Festland Åland, und etwa 80 Inselchen, Klippen und Schären, die zusammen 1211 qkm (22 QM.) mit 16,000 Einw. umfassen und 1809 von Schweden an Rußland abgetreten wurden. Diese Inseln schließen zum Teil den Bottnischen Meerbusen und haben mehrere sehr gute Häfen, welche der russischen Schärenflotte zur Hauptstation dienen. Die Einwohner, nach Abstammung und Sprache Schweden, nähren sich von Ackerbau, Viehzucht, Fischerei (Strömlinge [Clupea Harengus minor] werden jährlich gegen 6000 Ton. verschickt) und Jagd auf Seevögel und Seehunde. Das Getreide reicht für den Bedarf nicht aus. Der Wiesenboden ist fett und in Ost-Åland (Föglö- Kirchspiel) sogar berühmt. Als Waldbäume kommen Tannen, Fichten, Birken, Haselbüsche und Erlen vor. Die Hauptinsel, Åland, hat 640 qkm Areal und 10,000 Einw. Auf ihr erheben sich 100–150 m hoch der Ordallsklint, der Getaberg und der Asgårdaberg, rote Granitmassen. Der Ostteil der Insel hat Lehmboden, sonst ist lockerer Heidesand allgemein. Ahnenhügel (Heidengräber) finden sich an mehreren Stellen, die größten bei Godby. Die gleichnamige Hauptstadt der Insel ist erst von den Russen angelegt und hat 3000 Einw. Auf ihr liegen auch Kastelholm, mit der Ruine eines ehemals befestigten Schlosses, und Skargans, ein 1854 zerstörtes Festungswerk am Bomarsund. In dem genannten Jahr griffen die vereinigten Engländer und Franzosen unter Napier zu Wasser und unter Baraguay d’Hilliers auch zu Lande die Befestigungswerke an und zwangen den General Bodisco 16. Aug. zur Übergabe, worauf die Werke am Bomarsund geschleift wurden.