MKL1888:Überspinnmaschine

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Überspinnmaschine“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Überspinnmaschine“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 17 (Supplement, 1890), Seite 807
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Überspinnmaschine. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 807. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:%C3%9Cberspinnmaschine (Version vom 15.03.2024)

[807]  Überspinnmaschine zum Umwickeln von Draht, Darmsaiten, Metallstäben etc. mit Fäden aus Seide, Wolle etc. oder mit Draht. Die gewöhnliche Ü. besteht aus einer kurzen, hohlen Spindel, welche horizontal gelagert ist, mittels einer Schnur oder eines Riemens in schnelle Drehung versetzt wird und an einem freien Ende einen Fadenführer oder eine runde Scheibe trägt, auf deren vorderer Fläche Spulen angebracht werden, auf welche die zum Umwickeln bestimmten Fäden aufgespult sind. Indem nun der zu bewickelnde Gegenstand, z. B. Draht, durch die hohle Spindel hindurchgezogen wird, umkreisen die Spulen denselben und umwickeln ihn mit den Fäden in Schraubenlinien, deren Abstand sich durch die Geschwindigkeitsverhältnisse zwischen der Spindel und dem durchgezogenen Draht etc. genau bestimmen läßt. Das Durchziehen erfolgt in der Regel mittels der Trommel, die zugleich zum Aufwickeln des übersponnenen Gegenstandes dient. Die Spulen sind entweder Laufspulen oder Schleifspulen, welch letztere radial auf der Spulenscheibe sitzen. Die Spannung der Spulfäden erfolgt durch Bremsen. Sollen nur kurze Gegenstände, z. B. Saiten oder Metallcylinder, umsponnen werden, so zieht man diejenigen Überspinnmaschinen vor, bei denen der zu umwickelnde Gegenstand straff ausgespannt ist und die Spulenscheibe an demselben entlang geführt wird, während sie sich gleichzeitig in der oben erklärten Weise um denselben dreht. Die Überspinnmaschinen finden hauptsächlich Verwendung zum Überspinnen von Kupferdraht für elektrische Leitung, zur Anfertigung von Saiten, von Gold- und Silbergespinsten, von Guirlanden etc.