MKL1888:Adelaïde
[112] Adelaïde, ansehnlicher Fluß im austral. Nordterritorium (Südaustralien), entsteht aus zwei Quellflüssen, welche auf dem Tafelland im Innern entspringen, und mündet in die Adambai (Clarencestraße). Weit hinauf schiffbar, verspricht er einst für den Binnenverkehr wichtig zu werden. Stuart entdeckte den Fluß auf seiner letzten Reise 1862.
Adelaïde, Hauptstadt der britisch-austral. Kolonie Südaustralien, 9 km östlich vom St. Vincentgolf, am Fuß des Mount Lofty und an beiden Ufern des wasserarmen, aber hier zu einem schönen See aufgedämmten
Situationsplan von Adelaide. | |
Torrensflusses, Knotenpunkt mehrerer Eisenbahnen (s. Plan). Die bemerkenswertesten Gebäude sind: das Palais des Gouverneurs, Regierungsgebäude, Rathaus, Generalpostamt, Parlamentsgebäude, Obergericht, Bibliothek (20,000 Bände) und Museum, Hospital, Irrenhaus, die anglikanische Kathedrale, deutsche und zahlreiche andre Kirchen, Universität, [113] 3 Colleges, 9 Banken, Markthalle, deutsches Klubhaus, 2 Theater etc. Der prächtige botanische Garten steht unter Leitung Schomburgks. Die Stadt zählt (1881) 38,479, mit den Vorstädten 67,954 Einw.; sie wird aus großen, durch den Torrensfluß gespeisten Reservoirs mit Wasser versorgt, ist Sitz des Gouverneurs, der Regierung, des Obergerichts, eines anglikanischen und eines römisch-katholischen Bischofs, einer Handelskammer, eines deutschen und zehn andrer Konsuln. Es erscheinen 4 tägliche und 14 andre Zeitungen, darunter eine deutsche. Die Industrie ist weniger entwickelt als der sehr bedeutende Handel, welcher nicht allein für die Kolonie Südaustralien, sondern auch für große Teile der Nachbarkolonien fast ausschließlich über A. seinen Weg nimmt. Zu den durch die Parklands von A. getrennten Vorstädten: Kenttown, Kensington, Norwood, Mitcham führen Pferdebahnen. Der Hafen ist Port Adelaide (s. d.), wohin eine Eisenbahn führt, ebenso wie zum Seebad Glenelg, mit offener Reede.
Adelaïde (franz. u. ital.), s. v. w. Adelheid.