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MKL1888:Adlercreutz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Adlercreutz“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Adlercreutz“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 1 (1885), Seite 124
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Adlercreutz. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 124. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Adlercreutz (Version vom 14.09.2022)

[124] Adlercreutz, Karl Johann, Graf, schwed. General, geb. 27. April 1757 in Finnland, trat 1770 in die Armee und war 1788 beim Ausbruch des schwedisch-russischen Kriegs Kapitän, erhielt aber schon wenige Jahre später ein Regiment. Als die Russen im Februar 1808 von neuem in Finnland einbrachen, ward er zum Brigadechef befördert, nahm unter Klingspor teil an den Schlachten bei Sikajocki (18. April) und Sawolax (28. April), leitete den durch die Übermacht der Russen veranlaßten Rückzug des schwedischen Heers nach Uleå und schlug 24. Juni den russischen General Jankowitsch bei Ny-Karleby. Nachdem er aber 2. Sept. bei Kuortane und 14. Sept. bei Orawais von den Russen unter Kamenski geschlagen worden, sah er sich zum Rückzug nach Ny-Karleby gezwungen. Wegen seiner im finnischen Krieg bewiesenen Tapferkeit und Vaterlandsliebe stand er nach seiner Rückkehr nach Schweden in hohem Ansehen und wurde durch das Vertrauen des Volks an die Spitze der Erhebung gegen Gustav IV. gestellt. Er war es, der 13. März 1809 den König verhaftete und ihn zur Abdankung zwang. Der neue König, Karl XIII., ernannte ihn darauf zum Generalleutnant. Im J. 1813 fungierte er bei der Nordarmee unter dem Kronprinzen als Chef des Generalstabs. Nachdem er noch 1814 den kurzen Feldzug nach Norwegen mitgemacht hatte, ward er in den Grafenstand erhoben. Er starb 21. Aug. 1815.