MKL1888:Aethūsa

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Aethūsa“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 10151016
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Aethūsa. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 1015–1016. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Aeth%C5%ABsa (Version vom 04.11.2021)

[1015] Aethūsa L. (Gleiße), Gattung aus der Familie der Umbelliferen mit der einzigen Art A. cynapium L. (gemeine Gleiße, Gartenschierling, Hundspetersilie, s. Tafel „Giftpflanzen I“), mit spindelförmiger, faseriger, ästiger, weißer Wurzel, aufrechtem, rundem, gestreiftem, bereiftem, abwärts ästigem Stengel, im Umriß fast gleichseitig dreieckigen, oberseits dunkel-, unterseits heller grünen und besonders hier stark glänzenden, zwei- bis dreifach fiederteiligen Blättern, eiförmigen, fiederspaltigen Blättchen mit linealischen, spitzen Abschnitten, meist dreiblätterigen, [1016] aus lineal-lanzettförmigen, weit abstehenden Blättchen bestehenden Hüllchen und kugelig eiförmigen, dunkelgrünen Früchten, hinsichtlich der Größe sehr wechselnd, indem eine Form mit dickem, 1–1,5 m hohem Stengel und zwei- bis dreifach gefiederten Blättern auf buschigen Hügeln, in Weinbergen, Hecken, eine andre mittelgroße mit 0,3–0,6 m hohem Stengel und fast doppelt gefiederten Blättern vornehmlich in Gärten und auf Gemüseland, eine dritte, nur 8–16 cm hohe, oft von Grund auf ästige mit minder zusammengesetzten Blättern auf Äckern, besonders auf Kalkboden, vorkommt. Die Gleiße ist eine einjährige Giftpflanze, welche auf bebautem und unbebautem Lande durch ganz Europa und in Nordasien sich findet, viele Ähnlichkeit mit der Petersilie hat und daher leicht mit derselben verwechselt werden kann, zumal da sie häufig als Unkraut unter derselben wächst. Sie unterscheidet sich aber von der Petersilie durch den widerlichen, knoblauchartigen Geruch der geriebenen Blätter, durch die dunklern und glänzendern Blätter, durch die abwärts geneigten Blätter der Hüllchen, durch die kleinern, verästelten Wurzeln und durch die ganz weißen Blüten. Die Gleiße wirkt nicht minder heftig als gefleckter Schierling.