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MKL1888:Agtelek

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Agtelek“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Agtelek“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 1 (1885), Seite 207
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Agtelek. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 207. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Agtelek (Version vom 12.09.2022)

[207] Agtelek, Dorf im ungar. Komitat Gömör, südlich von Rosenau, berühmt durch die in triasischem Kalkgebirge liegende Tropfsteinhöhle Baradla („dampfender Ort“). Der Eingang befindet sich an einer kahlen, 45 m hohen Felswand und besteht in einer 1 m hohen und 1,5 m breiten Öffnung. Sowohl die schon seit Jahrhunderten bekannte alte als auch die neue, von Adolf Schmidt 1856 entdeckte Höhle (zusammen 5,8 km lang) sind an wunderbaren Tropfsteingebilden ebenso reich wie die Adelsberger Grotte. Sie enthalten Gänge, große Hallen und Säle, einen Berg und werden von einem Bach durchströmt. Die Länge der Seitengänge beträgt 2,1 km. Der Name Baradla stammt daher, weil bei bedeutender Differenz zwischen der Höhlen- und der niedrigern Lufttemperatur aus dem Schlunde Dünste emporsteigen. Die Luft in der Höhle ist so rein, daß man die freie Luft dagegen schwer und drückend findet. Außer Fledermäusen, Fröschen und Kröten kommen in der Höhle keine lebenden Tiere vor. Dagegen werden viele Tierknochen, meist von urweltlichen Höhlenbären, ebenso auch Menschenknochen gefunden.