MKL1888:Al marco
[387] Al marco, nach der Mark, d. h. nach dem Gewicht, im Gegensatz zu al numero oder al pezzo, d. h. „nach der Zahl“ oder „nach dem Stück“, im deutschen Gold- und Silberhandel früher die Bezeichnung für die kölnische Mark fein, also für 24 Karat fein Gold und 16 Altlot fein Silber = 233,855 g, jetzt für 500 g. Ist das Gold oder das Silber nicht fein, also legiert, so wird das Minus des Gehalts dem Gewicht abgerechnet, so daß der Preis auch bei dem schlechtesten Gold und Silber sich doch immer für die übliche Gewichtseinheit fein versteht. Auch abgegriffene, aus dem Umlauf zum vollen Nominalwert verwiesene, verrufene Geldsorten oder solche fremde Silber- und Goldmünzen, welche im gewöhnlichen Verkehr keinen Kurs haben, werden a. m. berechnet. So haben z. B. Dukaten neben dem Kurs der vollwichtigen Stücke auch noch einen Preis a. m., welcher vorzüglich für die zu leichten, beschnittenen gilt, von denen der Orient besonders durch die Leipziger Messe und die italienischen Plätze jährlich große, in die Millionen gehende Massen nach Deutschland bringt. Die russischen Imperialen werden ebenfalls a. m. gehandelt. Kleine Silbermünzen werden stets a. m. ausgeprägt, indem man aus der Gewichtseinheit so viele schlägt, als dieselbe im ganzen halten soll, ohne daß es gerade möglich wäre, den einzelnen Stücken genau denselben Gehalt und dasselbe Gewicht zu geben. Bei Fertigung von Geldpaketen, Geldrollen, Beuteln und Säcken wird der ungezählten Summe gemeiniglich das Gewicht hinzugeschrieben, um ohne zeitraubendes Nachzählen auf die Richtigkeit des Inhalts schließen zu können. Jeder Empfänger hat die Pflicht, das Gewicht zu prüfen; unterläßt er dies, so kann er keinen Ersatz für Manko erhalten.