MKL1888:Albalonga

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Albalonga“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 280
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Albalonga. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 280. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Albalonga (Version vom 14.04.2021)

[280] Albalonga, die Mutterstadt Roms, die erste Gründung der Latiner von Lavinium, lag auf einer Bergfläche am Abhang des heutigen Monte Cavo und über dem Albanersee und war nur durch zwei schmale, leicht zu verteidigende Zugänge im O. und W. zugänglich. Noch ist die Stelle deutlich erkennbar, wo die Stadt in einer langen Straße zwischen Berg und See sich hin erstreckte. Das Namensverzeichnis der 14 Könige von A., die alle den Beinamen Sylvius führen, ist ebenso mythisch wie die Sage von Romulus und Remus, den angeblichen Erbauern Roms. Nach den Königen herrschten hier 100 Jahre hindurch Diktatoren. Die Gründung der Stadt wird 300 Jahre vor Roms Erbauung, ihre Zerstörung ans Ende des 1. Jahrh. der römischen Königsherrschaft gesetzt. Anfangs stand A. in enger Verbindung mit der Tochterstadt, bis der Verrat des Diktators Mettus Fuffetius die Römer zur Rache aufrief. Die Stadt sank in Trümmer, die Einwohner wurden nach Rom versetzt, wo sie sich auf dem Cölischen Hügel anbauten. Die ganze schöne Umgebung war später mit Villen bedeckt, woraus nach und nach das Municipium Albanum, das heutige Albano (s. d.), entstand.