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MKL1888:Alsleben

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Alsleben“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 410
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Alsleben. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 410. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Alsleben (Version vom 20.08.2021)

[410] Alsleben, Stadt im preuß. Regierungsbezirk Merseburg, Seekreis Mansfeld, an der Saale, mit Amtsgericht, Zuckerfabrik, Schiffahrt und (1880) 2892 meist ev. Einwohnern. Dicht dabei das Dorf A. mit 2073 Einw. Die auf der Höhe gelegene, in Kreuzesform erbaute Domkirche zu St. Johannes dem Täufer wurde 978 samt einem Jungfrauenstift gegründet, das 1448 in ein Augustiner-Chorherrenstift umgewandelt und 1561 aufgehoben wurde. A., schon 965 erwähnt, war Hauptort einer Grafschaft, welche 1138 an das Erzstift Magdeburg fiel.

Alsleben, Julius, Musikschriftsteller, geb. 24. März 1832 zu Berlin, studierte 1850–53 daselbst klassische und orientalische Sprachen, promovierte in Kiel zum Doktor, widmete sich jedoch später ganz der Musik und begann, nach gründlichem Studium der Komposition unter Dehns Leitung, in seiner Vaterstadt eine erfolgreiche Lehrthätigkeit. 1872 zum königlichen Professor ernannt, ward er im Herbst 1884 als Lehrer für Theorie und Chorgesang am königlichen Institut für Kirchenmusik angestellt. Hauptsächlich aber war A. als Schriftsteller thätig, sowohl als Mitarbeiter an verschiedenen Musikzeitungen wie als Redakteur eines eignen Blattes: „Harmonie“ (Offenbach). In seiner verdienstlichen Schrift „Das musikalische Lehramt“ kämpft er gegen die Mängel im heutigen Musikunterricht und plaidiert für Hebung des Schulgesanges.