MKL1888:Alton

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Alton“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 427
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Alton. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 427. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Alton (Version vom 31.10.2021)

[427] Alton (spr. ahlt’n), 1) Stadt in Hampshire (England), 24 km nordöstlich von Winchester, am Wey, mit großem Hopfenhandel und (1881) 4497 Einw. – 2) Stadt im nordamerikan. Staat Illinois, auf hohem Bluff am Mississippi, der sich 6 km unterhalb mit dem Missouri vereinigt, hat lebhaften Handel (namentlich mit Heu und Getreide) und (1880) 8975 Einw. A. ist Sitz eines katholischen Bischofs. Die Umgegend ist reich an Kohlen und Kalk.

Alton, 1) Eduard d’, Anatom, Archäolog und Kupferstecher, geb. 11. Aug. 1772 zu Aquileja, bildete sich in Wien und Italien, lebte zu Anfang dieses Jahrhunderts in Weimar, Jena, am Rhein und in Franken, beteiligte sich in Würzburg an den entwickelungsgeschichtlichen Arbeiten Christian Panders und lieferte die Kupfertafeln zu dessen Werk über die Entwickelung des Hühnchens. Auch bearbeitete er mit Pander die „Vergleichende Osteologie“ (Bonn 1821–1831) und bereiste zu diesem Zweck Frankreich, Spanien, England, Schottland. Im J. 1818 wurde er zum außerordentlichen, 1826 zum ordentlichen Professor der Kunstgeschichte und Archäologie in Bonn ernannt, wo er 11. Mai 1840 starb. Er lieferte noch ein Prachtwerk: „Die Naturgeschichte des Pferdes“ (Bonn 1810–17, 2 Bde.), und führte auch die ersten Kreidezeichnungen auf Stein aus, die 1802 in Andrés Offizin zu Offenbach gedruckt wurden.

2) Eduard d’, Anatom, Sohn des vorigen, geb. 17. Juli 1803 zu St. Goar, studierte in Bonn Medizin, ging 1827 nach Paris, ward in demselben Jahr Professor und Lehrer der Anatomie an der Akademie der Künste zu Berlin, 1833 außerordentlicher Professor an der Universität daselbst, 1834 Professor der Anatomie in Halle, wo er 25. Juli 1854 starb. Er schrieb: „Handbuch der vergleichenden Anatomie des Menschen“ (Leipz. 1850, Bd. 1); „De monstris, quibus extremitates superfluae suspensae sunt“ (Halle 1853); „De monstrorum duplicium origine“ (das. 1849) und mit Burmeister „Der fossile Gavial von Boll in Württemberg“ (das. 1854). Auch begann er die Fortsetzung von seines Vaters „Vergleichender Osteologie“ und lieferte mit Schlemm eine Arbeit über das Nervensystem der Fische.