MKL1888:Amásia

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Amásia“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 441
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Amásia. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 441. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Am%C3%A1sia (Version vom 06.01.2023)

[441] Amásia, Stadt im türk. Wilajet Siwas in Kleinasien, liegt malerisch in einem tiefen, von Gärten und Maulbeerwaldungen umgebenen Bergkessel am Jeschil Irmak (Iris), über dem auf hoher Felsenklippe eine uralte Feste thront, hat zahlreiche Moscheen, einen wohlversehenen Bazar, eine alte Wasserleitung, berühmte Seidenzucht, Mühlenindustrie, eine durch Schweizer angelegte Zündhölzchenfabrik und ca. 25,000 Einw. Auf den 18 reichdotierten Medressen studieren über 2000 Studenten (Softas), die von den Einkünften der Anstalten erhalten werden. Neuerbaute Chausseen führen nach der Hafenstadt Samsun am Schwarzen Meer und nach Siwas. A. (Amaseia) war im Altertum die blühende Residenz der Könige von Pontos, deren Grabgrotten, in die senkrechten Felswände eingearbeitet, sich erhalten haben. Seit Bajesids II. Eroberung blieb es im Besitz der Osmanen und geriet in Verfall. A. ist Geburtsort des Geographen Strabon.