MKL1888:Amphiarāos

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Amphiarāos“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Amphiarāos“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 1 (1885), Seite 500
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Amphiaraos
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Amphiarāos. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 500. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Amphiar%C4%81os (Version vom 06.01.2023)

[500] Amphiarāos, in der griech. Mythologie ein berühmter Seher aus Argos, Sohn des Oikles (oder des Apollon) und der Hypermnestra, war bei der kalydonischen Jagd und beim Argonautenzug. Am Krieg der Sieben gegen Theben weigerte er sich anfangs teilzunehmen, da er den unglücklichen Ausgang desselben und seinen Tod vorhersah, ließ sich aber schließlich durch seine von den Genossen bestochene Gemahlin Eriphyle dazu bereden und verrichtete große Heldenthaten (s. Alkmäon). Als die Belagerer Thebens zurückgeschlagen wurden, entrückte ihn Zeus seinen Verfolgern, indem die Erde sich öffnete und A. samt seinem Streitwagen verschlang. Er ward unter die Unsterblichen versetzt und von den Griechen göttlich verehrt. An der Stelle seines Verschwindens, in der Nähe von Oropos, erhob sich nachmals das Amphiareion, ein Heiligtum mit berühmtem Traumorakel. Auch anderwärts, z. B. in Theben, gab es Heiligtümer des A.