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MKL1888:Anīsöl

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Anīsöl“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Anīsöl“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 1 (1885), Seite 595
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Anīsöl. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 595. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:An%C4%ABs%C3%B6l (Version vom 15.09.2022)

[595] Anīsöl, das durch Destillation von Anissamen oder Anisspreu mit Wasser gewonnene ätherische Öl (Ausbeute etwa 2 Proz.), ist farblos oder hellgelb, riecht und schmeckt wie Anis, spez. Gew. 0,98–0,99, löst sich wenig in Wasser, leicht in Alkohol und Äther, erstarrt bei +6 bis 10°, manchmal schon bei 15° (älteres weniger leicht) und schmilzt erst bei 17–18°. Es besteht aus festem und flüssigem Anethol C10H12O und dient zu Likören, in der Medizin als blähungtreibendes, die Milchabsonderung und Auswurf beförderndes Mittel, äußerlich gegen Ungeziefer und parasitische, auf der Haut wuchernde Pilze. Thüringen, Rußland, Spanien und Südfrankreich liefern das meiste A.