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MKL1888:Andromedotoxīn

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Andromedotoxīn“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Andromedotoxīn“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 19 (Supplement, 1892), Seite 26
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Andromedotoxīn. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 19, Seite 26. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Andromedotox%C4%ABn (Version vom 17.03.2023)

[26] Andromedotoxīn C31H50O10 findet sich in vielen Erikaceen u. scheint das wirksame Prinzip aller Arten dieser Pflanzenfamilie zu sein. Der giftige Honig von Trapezunt, von dem Xenophon in seiner „Anabasis“ spricht, verdankt seine Eigenschaften wohl dem A., u. auch die zur Zeit besonders in Amerika benutzten Fluidextrakte von Kalmia latifolia und Rhododendron maximum enthalten als wirksamen Bestandteil A., während dagegen das irrtümlicherweise als gefährlichstes unter den Erikaceen genannte Ledum palustre von dem genannten Gift frei ist. A. bildet farblose Nadeln, löst sich leicht in Alkohol, schwerer in Wasser und sehr schwer in Äther. Kochendes Wasser löst nur etwa den dritten Teil so viel A. wie kaltes Wasser. Die Lösung in Wasser, Alkohol, Amylalkohol polarisiert nach links, die in Chloroform nach rechts. Es schmilzt bei 228–229°. A. ist weder Alkaloid noch Glykosid. Die tödliche Dosis schwankt zwischen 0,1 und 0,45 mg auf 1 kg Tier. Der Tod erfolgt durch Lähmung des Respirationszentrums.