MKL1888:Angeli

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Angeli“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 569
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Angeli. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 569. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Angeli (Version vom 01.11.2021)

[569] Angeli, Heinrich von, Historien- und Porträtmaler, geb. 8. Juli 1840 zu Ödenburg, begann seine Studien schon 1854 auf der Wiener Akademie und bei Gustav Müller, setzte sie 1856 in Düsseldorf bei Leutze fort und stellte 1857 sein erstes Bild: Maria Stuart auf dem Weg zum Schafott, aus, dem 1859 im Auftrag König Ludwigs I. von Bayern Ludwig XI. von Frankreich, den heil. Franz von Paula um Verlängerung seines Lebens bittend, Antonius und Kleopatra, Jane Gray u. a. folgten. Im J. 1862 siedelte er nach Wien über und erwarb sich hier als Bildnismaler sowohl durch seine Charakteristik als durch seine malerische Kraft, durch seine glänzende Stoffmalerei und durch das künstlerische Arrangement seiner Porträte eine solche Anerkennung, daß er die Historienmalerei aufgab und nur noch drei Genrebilder: der Rächer seiner Ehre (1869), Jugendliebe (1871) und die verweigerte Absolution (1873), malte, in welchen sich wiederum eine große Kraft der Charakteristik mit glänzendem Kolorit paart. Seine Glanzperiode beginnt mit den 70er Jahren, wo ihm die Porträte des Kaisers von Österreich und des deutschen Kronprinzenpaars durch die Lebendigkeit der Schilderung und den koloristischen Reiz des Vortrags einen wohlbegründeten Ruf erwarben. Minder glücklich war sein Bildnis des deutschen Kaisers. Auf einer Reise in England porträtierte er die Königin Viktoria, einige Mitglieder ihrer Familie und viele Personen der englischen Aristokratie. Für die Berliner Nationalgalerie malte er das Porträt des Generalfeldmarschalls v. Manteuffel. Er ist seit 1876 Professor an der Wiener Akademie.