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MKL1888:Angilbert

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Angilbert“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Angilbert“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 1 (1885), Seite 575
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Angilbert. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 575. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Angilbert (Version vom 15.09.2022)

[575] Angilbert, Gelehrter und Dichter, ward am fränkischen Hof erzogen, begleitete 782 Karls d. Gr. Sohn, den zum König von Italien gekrönten Pippin, als primicerius palatii nach Italien, ward nach seiner Rückkehr wiederholt zu Gesandtschaften an den Papst verwendet und widmete sich neben den Staatsgeschäften mit seinem Freund Alkuin auch gelehrten Studien. Er ward 790 zum Abt von Centula (St.-Riquier) in der Picardie ernannt, lebte aber nach wie vor meist am Hof Karls, wo er der glückliche Liebhaber von dessen Tochter Bertha war, die ihm zwei Söhne, Harnid und Nithard (den Historiker), gebar. Vermutlich hat dies Verhältnis den Anlaß zu der Sage von Eginhard und Emma gegeben. A. starb 18. Febr. 814. In dem Dichterkreis Karls d. Gr. führte er den Namen Homer. Von seinen lateinischen Gedichten sind mehrere lyrische erhalten; auch das Bruchstück eines Epos über Karl (536 Verse) wird ihm zugeschrieben. Sie befinden sich in Mignes „Patrologia“, Bd. 99.