MKL1888:Angostūra

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Angostūra“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 579
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Angostūra. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 579. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Angost%C5%ABra (Version vom 02.11.2021)

[579] Angostūra (früher Santo Tomas de la Nueva Guayana, neuerlich Ciudad Bolivar genannt), ehemals Hauptstadt des span. Guayana, jetzt die der Provinz Guayana in der südamerikanischen Republik Venezuela, liegt amphitheatralisch am rechten Ufer des Orinoko, 380 km oberhalb dessen Mündung. Die Einwohnerzahl beträgt (1881) 10,861. Die Stadt, Sitz eines Bischofs und eines deutschen Konsuls, wurde zwar schon 1591 gegründet, aber 185 km tiefer am Orinoko, wo jetzt das Dorf Guayana Vieja liegt, und erst 1764 auf ihrer jetzigen Stelle an einer Enge (Angostura) des Orinoko erbaut. Infolge der Revolution geriet sie in Verfall, hebt sich aber gegenwärtig, begünstigt durch ihr gemäßigtes Klima und als Hafen für mittlere Seeschiffe. Es besteht schon jetzt ein lebhafter Handel mit Produkten des reichen Hinterlandes (Tabak, Kaffee, Kakao, Indigo, Baumwolle, lebendem Vieh, Fleisch, Fellen, Häuten, Talg etc. im Wert von 21/5 Mill. gegen fast 2 Mill. Mk. Einfuhr). Auf dem Kongreß zu A. 15. Febr. 1819 ward von Venezuela und Neugranada die Zentralrepublik Kolumbien gegründet, eine Schöpfung Bolivars, dem zu Ehren die Stadt ihren neuen Namen erhielt.