MKL1888:Anicet-Bourgeois

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Anicet-Bourgeois“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 590
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Anicet-Bourgeois. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 590. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Anicet-Bourgeois (Version vom 23.04.2022)

[590] Anicet-Bourgeois (spr. -ssä-burschŏa), Auguste, franz. Theaterdichter, geb. 25. Dez. 1806 zu Paris, genoß als der Sohn armer Eltern eine sehr dürftige Erziehung und trat 1821 als Schreiber bei einem Pariser Sachwalter ein. Nachdem er in dieser Stellung 1825, kaum 19 Jahre alt, sein erstes Stück, das Melodrama „Gustave, ou le Néapolitain“, mit Erfolg auf die Bühne gebracht, widmete er sich ganz der Bühnenschriftstellerei. Er schrieb Volksstücke im gröbern Stil, Lustspiele, Vaudevilles, Texte zu komischen Opern, ernste Dramen und Tragödien, im ganzen etwa 200 Werke, allerdings nicht ohne Beihilfe von Mitarbeitern, unter denen vorzüglich Ducange, Lockroy, Villeneuve und Brisebarre Erwähnung verdienen, während umgekehrt mehrere der besten Stücke, welche den Namen Alex. Dumas’ tragen (z. B. „Térésa“, „Angèle“ und „Catherine Howard“), A. zum Verfasser haben. In den letzten Jahren seines Lebens schrieb A. fast nur noch Feerien oder vielmehr den Text zu glänzend hergerichteten Ausstattungs- und Paradestücken. Er starb 18. Jan. 1871 in Pau. Von seinen Stücken haben sich bis in die letzte Zeit auf dem Repertoire erhalten: „J’enlève ma femme“, „Passé minuit“, „La joie de la maison“, „Les trois épiciers“, „Le maître d’école“, „La petite Fadette“, „La fiole de Cagliostro“, „Pascal et Chambord“, „Cotillon III“ etc.; ferner die Dramen: „La pauvre fille“, „Le docteur noir“, „Atar-Gull“, „Madeleine“, „Les fugitifs“, „Les pirates de la savane“, „La fille des chiffonniers“, „Latude“ und „Médecin des enfants“, welche alle mehr als 100 Aufführungen erlebten.