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MKL1888:Antoine

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Antoine“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Antoine“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 18 (Supplement, 1891), Seite 30
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Antoine. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 18, Seite 30. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Antoine (Version vom 19.06.2022)

[30] Antoine (spr. angtŏann), Dominique, franz. Politiker, geb. 27. Jan. 1845 zu Metz, studierte die Tierheilkunde und wurde Tierarzt erst in Sierk, dann in Metz. 1870 nahm er als Leutnant in der Mobilgarde am Kriege gegen Deutschland teil und wurde verwundet. Nach dem Frieden blieb er in Metz, betrieb mit Eifer seine Wissenschaft, ward Mitglied der Akademie von Metz und ließ sich von der Regierung des Reichslandes Elsaß-Lothringen zu verschiedenen amtlichen Geschäften verwenden. 1875 wurde er zum Mitglied des Metzer Gemeinderats, 1878 des Landesausschusses und 1882 zum Reichstagsabgeordneten gewählt. Er besuchte den Reichstag nie, trat aber in Lothringen als eifriger Protestler und Revancheapostel auf und wurde deshalb auch in Untersuchung gezogen, dennoch aber 1884 und 1887 wiedergewählt. Im Frühjahr 1887 wurde er seiner unaufhörlichen Hetzereien wegen ausgewiesen und begab sich nach Luxemburg, legte aber 1889 sein Reichstagsmandat nieder und wanderte nach Frankreich aus, wo er als Wanderredner für die Einigkeit aller Republikaner gegen den Boulangismus auftrat. Hier erkannte man bald seine völlige Unbedeutenheit, und er ward nicht einmal zum Deputierten gewählt.