MKL1888:Apostolisches Glaubensbekenntnis

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Apostolisches Glaubensbekenntnis“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 692
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Apostolisches Glaubensbekenntnis. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 692. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Apostolisches_Glaubensbekenntnis (Version vom 02.02.2022)

[692] Apostolisches Glaubensbekenntnis (Apostolisches Symbolum, Symbŏlum apostolicum), gewöhnlich bloß das „Credo“ oder der „Glaube“ genannt, das erste der drei ökumenischen, d. h. in der ganzen Christenheit geltenden, Glaubensbekenntnisse, welches in drei oder zwölf Artikeln den Glauben an Gott den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist ausspricht. Es hat seinen Namen von der zuerst bei dem Kirchenschriftsteller Ambrosius und in erweiterter Gestalt bei Rufinus (4. Jahrh.) sich findenden Sage, wonach die Apostel zu Jerusalem kurz vor ihrer Trennung dasselbe als gemeinsame Lehrnorm und Taufformel verfaßt haben sollen. Man ist jetzt einverstanden, daß das apostolische Glaubensbekenntnis aus der allmählichen Erweiterung der Taufformel entstanden ist, daß es seinem wesentlichen Gehalt nach das Bekenntnis der römischen Gemeinde schon in der zweiten Hälfte des 2. Jahrh. gewesen ist, dagegen erst im 5. Jahrh. seine gegenwärtige Gestalt in Gallien erhalten hat. Von der griechischen Kirche ist es nie anerkannt worden. Vgl. Lisco, Das apostolische Glaubensbekenntnis (2. Aufl., Berl. 1872); Hahn, Bibliothek der Symbole und Glaubensregeln der alten Kirche (2. Aufl., Bresl. 1877); Caspari, Ungedruckte Quellen zur Geschichte des Taufsymbols und der Glaubensregel (Christiania 1866 ff., 3 Bde.); Derselbe, Alte und neue Quellen zur Geschichte etc. (das. 1879).