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MKL1888:Appun

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Appun“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Appun“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 1 (1885), Seite 702
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Appun. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 702. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Appun (Version vom 13.03.2024)

[702] Appun, Karl Ferdinand, Naturforscher und Reisender, geb. 24. Mai 1820 zu Bunzlau, wandte sich dem Studium der Naturwissenschaften, namentlich der Botanik, zu und wurde 1849 auf Humboldts Empfehlung von Friedrich Wilhelm IV. als Naturforscher nach Venezuela entsendet. Nachdem er die Wildnisse dieses Landes zehn Jahre lang forschend durchzogen und darauf ein Jahr zur Erholung in der Heimat zugebracht hatte, begab er sich nach Britisch-Guayana, das er als Botaniker im Auftrag der englischen Regierung eifrig durchforschte, bereiste darauf einen Teil Brasiliens, den Rio Branco und Rio Negro, brachte monatelang bei den Indianern zu und befuhr den Amazonenstrom bis Tabatinga an der Grenze Perus. Gelegentlich eines Besuchs in der Heimat (1868–71) veröffentlichte er über seine Reisen eine Reihe von Aufsätzen in Zeitschriften („Ausland“, „Globus“ etc.) und schrieb ein größeres Werk: „Unter den Tropen“ (Jena 1871, 2 Bde.), das die günstigste Aufnahme fand. Im J. 1871 abermals nach Guayana zurückgekehrt, verunglückte er auf seiner ersten Reise ins Innere durch Schwefelsäure (Juli 1872). Seine letzten Publikationen waren Aufsätze über die Indianer in Britisch-Guayana.