MKL1888:Arentzen

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Arentzen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 783
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Arentzen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 783. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Arentzen (Version vom 20.08.2021)

[783] Arentzen, Christian, dän. Dichter und Litterarhistoriker, geb. 10. Nov. 1823 zu Kopenhagen, machte, einige dreißig Jahre alt, das Magisterexamen in der Philosophie, bereiste Island und Italien und war dann einige Zeit Lehrer an der Metropolitanschule. Seit 1872 lebt er mit Staatsunterstützung ganz seinen litterarischen Arbeiten. Als dramatischer Dichter lieferte A. einige ziemlich schwache Arbeiten: „Gunlög Ormetunge“ (1852) und „Knud den Hellige“ (1855), welche augenscheinlich von Öhlenschläger beeinflußt sind. Bedeutender ist er als lyrischer Dichter. Seine besten Gedichte („Ein Lebensstadium“, „Sammlung von Gedichten“, „Neue Sammlung von Gedichten“) haben ein stark idealistisches Gepräge, und die Gedankenpoesie scheint sein eigentliches Feld zu sein. Das Hauptgewicht seiner litterarischen Thätigkeit fällt jedoch auf die litteraturgeschichtlichen Arbeiten, unter denen das achtbändige Werk „Baggesen og Öhlenschläger“ (1870–78) hervorragt, worin zum erstenmal die dänische Litteratur zu Beginn des 19. Jahrh. nach sorgfältigen Quellenstudien ausführlich dargestellt ist. Außerdem sind zu erwähnen: „Öhlenschläger. Litteraturhistorisk Livsbillede“ (1879), zu des Dichters 100jährigem Jubiläum geschrieben, und „Nordisk Mythologi“ (4. Aufl. 1881).