MKL1888:Argostŏli

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Argostŏli“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 802
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Argostŏli. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 802. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Argost%C5%8Fli (Version vom 27.05.2023)

[802] Argostŏli, Hauptstadt der Insel Kephalonia, amphitheatralisch an einem tiefen Golf der Südwestküste gelegen, mit trefflichem Hafen, einer Marineschule und (1879) 7871 Einw. Der Ort wurde nebst mehreren Dörfern 1867 durch ein Erdbeben fast völlig zerstört. Etwa 4 km östlich auf zwei Hügeln die Ruinen von Krane. Im N. der Stadt sind die sogen. Meermühlen von A., eine höchst merkwürdige Erscheinung, welche darin besteht, daß das Meerwasser an zwei Punkten des felsigen Gestades direkt in den Erdboden einfließt (verschwindet) mit einer Mächtigkeit von 5,5 Mill. engl. Kubikfuß täglich und einer Fallhöhe, daß es an beiden Stellen (seit 1835 und 1859) zum Treiben von Mühlen benutzt wird. Unter den verschiedenen Versuchen zur Erklärung dieses einzig dastehenden Phänomens hat der neuerlich von Wiebel aufgestellte, welcher es (auf Grund der Gesetze des sogen. negativen Druckes strömender Flüssigkeiten) mit den an verschiedenen Punkten der Insel über dem Meeresniveau hervorbrechenden brackigen Quellen in kausalen Zusammenhang bringt, die meiste Wahrscheinlichkeit für sich. Vgl. Wiebel, Die Insel Cephalonia und die Meermühlen von A. (Hamb. 1873).