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MKL1888:Aspre

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Aspre“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Aspre“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 1 (1885), Seite 951
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Aspre. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 951. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Aspre (Version vom 20.08.2021)

[951] Aspre, Konstantin, Baron d’A. und Hoobreuck, österreich. General, geb. 18. Dez. 1789 zu Brüssel, Sohn des aus Gent stammenden Feldmarschallleutnants Karl d’A. (gest. 1809), trat 1806 in die österreichische Armee, machte den Feldzug von 1809 als Oberleutnant im Quartiermeisterstab mit, focht 1813–15 in Illyrien und Italien und bahnte hier 1815 durch den kühnen Überfall des 6000 Mann zählenden neapolitanischen Lagers bei Mignano mit nur zwei Kompanien und zwei Eskadrons den Österreichern den Weg nach Neapel. Im J. 1820 machte er die Expedition nach Neapel und 1830 die nach der Romagna mit; 1833 ward er nach Böhmen, 1835 nach Innsbruck, 1840 als Feldmarschallleutnant nach Italien versetzt und im August 1846 zum Kommandanten des 2. Armeekorps mit dem Hauptquartier Padua ernannt. Einen Konflikt zwischen Militär und Studenten unterdrückte er mit blutiger Strenge und proklamierte das Standrecht. Der Ausbruch der Revolution zwang ihn jedoch zum Rückzug nach Verona und von da nach Brescia, um die Verbindung mit Radetzky herzustellen. Als dieser die Offensive ergriff, rückte A. 28. Mai 1848 in Mantua ein, besetzte 10. Juni Vicenza, bildete dann mit dem 2. Armeekorps den rechten Flügel der 23. Juni um Verona konzentrierten Armee und trug in den Schlachten und Gefechten bei Sommacampagna, Custozza und Volta wesentlich zum Sieg bei. Am 13. Aug. öffnete ihm Brescia die Thore. Anfang 1849 zum Feldzeugmeister ernannt, erwarb er im Feldzug gegen Sardinien durch die Erstürmung von Mortara (21. März) und in der Schlacht bei Novara (23. März) neue Lorbeeren. Als Militärkommandant in Parma vereinigte er sich zur Intervention in Toscana 10. März 1849 mit den andern österreichischen Truppen vor Livorno, nahm diese widerstrebende Stadt mit Sturm und stellte die Ruhe daselbst her. Im Oktober 1849 erhielt er das Kommando über das 6. Armeekorps mit dem Hauptquartier in Padua, wo er 24. Mai 1850 starb.