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MKL1888:Böckel

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Böckel“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Böckel“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 17 (Supplement, 1890), Seite 148
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Böckel. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 148. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:B%C3%B6ckel (Version vom 31.10.2022)

[148]  Böckel, Otto, antisemit. Agitator, geb. 2. Juli 1859 zu Frankfurt a. M., studierte in Marburg, Leipzig, Heidelberg und Gießen erst die Rechte, dann die neuern Sprachen und erwarb die philosophische Doktorwürde. Er wurde darauf Bibliotheksassistent zu Marburg in Hessen. Die unglückliche Lage der dortigen Bauern, welche in die Gewalt der jüdischen Wucherer auf dem Land geraten sind, veranlaßte ihn zu einer antisemitischen Agitation, welche ihm 1887 ein Reichstagsmandat verschaffte. Er schloß sich keiner Fraktion an, erzielte freilich auch durch sein Auftreten nur Mißerfolge. Er schrieb: „Deutsche Volkslieder aus Oberhessen“ (Marb. 1885), „Die europäische Judengefahr“ (Kassel 1886) und ähnliche Flugschriften und gibt die antisemitische Wochenschrift „Der Reichsherold“ heraus.