MKL1888:Bergedorf
[731] Bergedorf, hamburg. Amt, zwischen der Elbe und Bille, 90 qkm (1,7 QM.) groß, mit sehr fruchtbarem Marschboden (den Vierlanden, s. d.) und über 15,000 Einw. Die gleichnamige Stadt liegt freundlich am Austritt der Bille aus dem waldigen Hügelland in die Elbniederung und an einem schiffbaren Kanal, welcher B. mit der Elbe verbindet, südöstlich von Hamburg, wohin eine Eisenbahn führt, hat ein Amtsgericht, eine evang. Pfarrkirche, ein altes Schloß, Glashütten, Bierbrauerei, Gerberei und Ziegelbrennerei, Pflanzen- und Samenhandel, eine Gas-, eine Wasserleitung und (1880) 4303 Einw. Der Stadt wurde schon 1275 das lübische Recht verliehen. B. gehörte zunächst zu Sachsen-Lauenburg, ward 1420 von Lübeck und Hamburg erobert und blieb bei den Freien Städten gemeinsam, bis es 1867 um den Preis von 200,000 Thlr. dem hamburgischen Staat einverleibt wurde.
[119] Bergedorf, (1885) 5209 Einw.